Bauamtsleiter Rudolf Müller (Mitte) begrüßte eine Delegation der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden und nahm als Geschenk von dem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Jürgen Borisch zwei Bildbände entgegen. Zwischen den beiden steht der Initiator des Treffens, Hansjürgen Donel. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Stippvisite: Gesellschaft Historischer Neumarkt aus Dresden zu Besuch in Freudenstadt

Von Ursula Blaich

Eine 44-köpfige Delegation der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden stattete Freudenstadt einen Besuch ab und schaute im Rathaus vorbei.

Freudenstadt. Die Gäste aus Dresden wurden im Großen Saal von Bauamtsleiter Rudolf Müller in Vertretung von Oberbürgermeister Julian Osswald empfangen. Seit vielen Jahren ist es bei der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden Brauch, einmal im Jahr einen mehrtägigen Ausflug in eine Stadt zu machen, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und die danach wieder aufgebaut wurde. In diesem Jahr hatten sich die Vereinsmitglieder für Freudenstadt entschieden.

Vorausgegangen war die Einladung des Mitglieds des Vereins und jetzigen Freudenstädter Arztes Hansjürgen Donel. Dieser gehört seit deren Gründung im Jahr 1999 der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden an. Der Bürgerverein befasst sich mit der baulichen Gestaltung des Umfelds der Dresdner Frauenkirche und setzt sich für einen annähernd historischen Wiederaufbau des Platzes ein. Er hat sich in den vergangenen 15 Jahren bei vielen baulichen Entscheidungen rund um die Frauenkirche auf dem sogenannten Neumarkt eingebracht und wurde für sein Engagement mit Preisen ausgezeichnet.

Der Besuch sei ein besonderes Ereignis für die Stadt und für ihn persönlich, denn er sei in der Nähe von Dresden geboren, erklärte Bauamtsleiter Rudolf Müller. Mit dem Besuch seien auch für ihn Erinnerungen an seine Kindheit und seine Heimat wieder wach geworden, in der auch heute noch Familienmitglieder von ihm leben. Er habe sich daher gefreut, als ihn Osswald und Bürgermeister Gerhard Link gebeten hatten, die Gäste in der Stadt willkommen zu heißen.

In einem kurzen Abriss informierte er über die Planstadt Freudenstadt und die Wiederaufbauphasen nach der Zerstörung im Jahr 1945. Losgelöst von den Ballungszentren sei die Stadt ein Mittelzentrum in ländlicher Idylle, deren Besonderheit der große Marktplatz sei, die aber auch in den Bereichen Tourismus, Dienstleistung und Gewerbe ein attraktives Angebot für Gäste und Bürger habe. Er lud die Gäste ein, nach ihrem "kurzen Schnupperbesuch" in der Stadt wiederzukommen.

Seitens des Dresdner Bürgervereins bedankte sich Jürgen Borisch für die freundliche Begrüßung im Rathaus mit zwei bebilderten Buchbänden über Dresden. Man habe sich in diesem Jahr für eine Stippvisite in Freudenstadt entschieden, um den gelungenen Wiederaufbau der Stadt anzuschauen, sagte Jürgen Borisch.

Viele der Mitgereisten nahmen das Angebot von Rudolf Müller an, noch den Turm zu besteigen und einen Blick von oben auf die Stadt zu werfen.