Tipps für das Entfernen von festgebackenen Insekten auf Autos / Experten raten: nicht zu lange warten

Von Maximilian Müller

Freudenstadt. Der Kalender ist voll von besonderen Tagen. Es gibt den Tag des Biers, den Tag des Buchs und heute ist "Kratz die Insekten ab"-Tag. Waschanlagenbetreiber erzählen, worauf es dabei ankommt.

Eine Fahrt über Land oder auf der Autobahn, und schon klatschen Insekten auf Windschutzscheibe, Motorhaube, Stoßfänger und Nummernschild. Die Überreste sind meist schwer wegzubekommen. Festgebrannte Insekten auf den Autos sind ein wiederkehrendes Problem in den Sommermonaten, berichtet Stefan Wagner, stellvertretender Tankstellenleiter der Avia-Tankstelle in Freudenstadt.

Reklamationen bei der Waschanlage gingen oft darauf zurück, dass die Insekten nicht ganz entfernt wurden. Wenn der Kunde die Problemstellen nicht vorbehandle sei das mit einer modernen Portalwaschanlage auch nicht möglich. Bürstenmaterial und Bürstenandruck seien in ihrer Wirkung auf das Auto sehr lackschonend gewählt und könnten die eingetrockneten Insekten nicht restlos lösen. Würde man mit einem sehr hohen Bürstenandruck arbeiten, der Insekten zwar eher entfernt, würde sich dies allerdings sehr nachteilig auf den Lackerhalt auswirken, sagt Wagner. Man könne aber vor dem Waschgang chemische Vorarbeit leisten und zum Beispiel Insektenlöser aufbringen. Dabei müsse man aber beachten, dass viele Reinigungsmittel bei hohen Temperaturen nachteilige Effekte auf den Lack haben können.

Auch Maik Domesle von der Shell-Tankstelle kennt das Problem: "Wenn die Insekten länger als eine Woche am Lack kleben, wird es schwer, sie zu entfernen", sagt er. Das gelte für die Waschanlage genauso wie für das Entfernen per Hand. Von dem Einsatz eines Insektenschwamms auf dem Lack rät er ab, bei der Windschutzscheibe sei es aber durchaus möglich.

Bei den Insektenresten handele es sich um Eiweißverbindungen, sagt Wolfgang Scheu, Inhaber des Autowasch-Parks Scheu. Deshalb müsse man mit einem alkalischen Reiniger an die Sache herangehen und diesen erst einwirken lassen. Danach würden sich die Insekten meist problemlos entfernen lassen. Am einfachsten sei es, wenn der Lack insgesamt sehr gepflegt und poliert ist, denn dann würden die Insekten nicht so gut haften und im Idealfall reiche ein Regenguss, damit die Tiere verschwinden.

"Ich habe von morgens bis abends mit den Insekten zu tun", sagt Haiko Taubert, Betreiber der Heiko Taubert Kfz-Waschstraße. Vor allem wenn die Tiere fest gebrannt seien, sei es schwierig, die Insekten zu lösen. Von den Insektenschwämmen rät er ab: "Die sind zu großporig. Da besteht die Gefahr, dass man weiteren Schmutz aufnimmt, der dann den Lack zerkratzt."

Er könne sich aber vorstellen, dass ein anderes Hausmittel das gewünschte Ergebnis bringt: nasses Zeitungspapier, das die Insekten einweicht, sodass sie sich leichter lösen. Er empfiehlt, noch etwas Spülmittel zum Wasser hinzuzutun. Allerdings dauere das seine Zeit, bis es wirkt.