So könnte einer der Flügel des Krankenhauses von außen aussehen. Visualisierung: Ingenieurbüro Vogt Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Fragerunde bei der Vorstellung des neuen Krankenhauskonzepts

Freudenstadt (hb). Zahlreiche Wortmeldungen gab es nach der Vorstellung der Konzeptidee für den Teilneubau des Krankenhauses Freudenstadt. Sie gingen teilweise bis in Details, die zum jetzigen Zeitpunkt der Planung noch gar nicht festgelegt sind.

Bettenzahl im neuen Krankenhaus

Es werden etwa 320 Betten sein, antwortete KLF-Geschäftsführer Ralf Heimbach auf eine Frage. "Wir könnten aber auch bis zu 350 Patienten unterbringen."

Personalsituation

"Wie viele Mitarbeiter werden entlassen?", wollte eine Zuhörerin wissen. Die kritische Nachfrage wurde nicht klar beantwortet. Landrat Klaus Michael Rückert versprach zwar, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Es würden aber Abläufe vereinfacht, "und damit werden wir mit weniger Stellen auskommen". Gegebenenfalls würden frei werdende Positionen nicht wieder besetzt. Ralf Heimbach verdeutlichte dies mit Zahlen. Das alte Krankenhaus habe eine Fläche von 30 000 Quadratmetern, das neue nur noch 18 000. Da werde man weniger Personal benötigen, allein im Bereich der Reinigung.

Pflege

Sie wird laut Architekt Werner Vogt interdisziplinär sein. Die Kernbereiche sollen flexibel gestaltet werden. "Aber Pädiatrie bleibt Pädiatrie", betonte er. Es mache jedoch keinen Sinn, 40 Betten für die Orthopädie vorzuhalten, wenn dann nur 20 belegt sind. Man reagiere heute schon flexibel bei der Verteilung der Betten, ergänzte Ralf Heimbach.

Energiekonzept

Das Krankenhaus habe heute schon ein innovatives Energiekonzept, erklärte Landrat Klaus Michael Rückert und meinte damit die Blockheizkraftwerke, die mit dem erzeugten Gas aus der Biomüllvergärung im Gewerbegebiet Sulzhau betrieben werden. Es sei wichtig, dass dieses System auch in Zukunft funktioniert. Werner Vogt ergänzte, dass Photovoltaik beim Krankenhaus nichts bringe, da man zu große Flächen bräuchte, um das Krankenhaus mit Strom zu versorgen. Auch die Speichertechnik für den erzeugten Strom sei zu teuer.

Zukunft des Personalwohngebäudes

Ob die Abteilungen, die heute dort untergebracht sind, im Personalwohngebäude bleiben, wollte eine weitere Zuhörerin wissen. Ralf Heimbach antwortete mit einem klaren Nein. Das Kellergeschoss und die heutige Station H 1 im Medizinischen Versorgungszentrum würden zu Verwaltungsräumen, die Pflegeschule werden fortgeführt. Bis das neue Krankenhaus eröffnet werde, bestehe das Personalwohngebäude in seiner jetzigen Form weiter. Dass man für die Mitarbeiter bezahlbaren Wohnraum brauche, sei klar. Ob dieser jedoch im jetzigen Gebäude oder in einem neuen Komplex sein wird, der eventuell von einem Investor gebaut und betrieben wird, sei nicht sicher. Doch darüber müsse man sich vor 2023 keine Gedanken machen.

Was geschieht mit dem alten Krankenhaus?

Auf diese Frage eines Besuchers gab es keine genaue Antwort. Man sei noch in der Überlegung, was möglich ist, antwortete Landrat Klaus Michael Rückert. Man habe schon an eine Zentralisierung der Kreisverwaltung in dem Gebäude gedacht, was sicher auch hinsichtlich der frei werdenden Gebäude in der Stadt interessant für die Stadt Freudenstadt sei. Als man jedoch einen Architekt nach den Kosten für den Umbau des Krankenhauses gefragt habe, sei der Gedanke schnell wieder verworfen worden. Es müsse eine Nutzung sein, die sich mit dem neuen Krankenhaus verträgt, betonte der Landrat, schloss aber auch einen Abriss nicht aus.

Straßenanbindung

Der neue Krankenhauskomplex werde direkt an die Bundesstraße 294 angebunden, erklärte Klaus Michael Rückert auf eine Frage. Man habe die Zusage der Stadt Freudenstadt für einen Anschluss durch das Gewerbegebiet Sulzhau. Dadurch sei das Krankenhaus auch für Patienten von außerhalb schneller erreichbar. Doch die innerstädtische Zufahrt über die Karl-von-Hahn-Straße müsse erhalten bleiben, schon allein wegen der Anwohner. Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald bestätigte dies. Der Anschluss an die B 294 erfolge am Reitstall vorbei durch das Gewerbegebiet Sulzhau.