Zum Auftakt der Vorführung des Spielfilms "herzkalt" im voll besetzten Kurtheater übermittelte eine Abordnung des Ensembles, darunter Regisseur Thomas Fischer (vordere Reihe, Zweiter von links) Dank- und Grußadressen. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder-Bote

Gelungene Premiere: Der Spielfilm "herzkalt", eine Produktion des Vereins "Film Theater

Gelungene Premiere: Der Spielfilm "herzkalt", eine Produktion des Vereins "Film Theater Forum" in Zusammenarbeit mit Freudenstadt Tourismus, wurde vom Publikum im ausverkauften Kurtheater begeistert aufgenommen.

"herzkalt" wird gezeigt am 30. November um 20 Uhr im Kino im Waldhorn, Rottenburg; im Subiaco, Freudenstadt am 3. Dezember (20 Uhr), 4. Dezember (17.30 Uhr) und 7. Dezember (20 Uhr). Die DVD zum Film ist zu erwerben bei der Tourist-Info am Marktplatz, an der Theaterkasse im Kurhaus, im Besucherzentrum Kniebis, bei der Loßburg-Information, im Musikhaus Rudert, in der Arkaden-Buchhandlung, der Buchhandlung Dewitz sowie der Buchhandlung Burkard in Baiersbronn.

Freudenstadt. Viele hatten dem Ereignis entgegengefiebert, und dann endlich war es so weit. Der Film erfüllte die großen Erwartungen. Dies belegte der anhaltende Schlussapplaus bei der Premiere. Über die Vorbereitungen und Produktionsbedingungen für den Streifen war in der letzten Zeit viel geredet worden.

Noch vor der Vorführung versammelte sich auf der Bühne eine größere Abordnung aus dem Ensemble und dem Produktionsstab, um dem Projekt "herzkalt" eine Würdigung zukommen zu lassen und Dankes- wie Grußadressen ein Forum zu bieten. Es handle sich um "eine Idee, die es geschafft hat", versicherten die Redner unisono, und es sei "etwas entstanden, das weit mehr ist als ein Film". Das Projekt habe Begeisterung bei allen Beteiligten entfacht, und daraus speise sich der Mut zum Weitermachen.

Nach Aufforderung erhoben sich viele Gäste aus ihren Sitzen und demonstrierten damit, wie groß der Kreis derer gewesen war, die die Produktion in irgendeiner Weise mitgetragen hatten. Regisseur und Co-Drehbuchautor Thomas Fischer versicherte ihnen unter lebhaftem Beifall: "Ohne euch wäre ›herzkalt‹ nicht zustande gekommen."

Die Handlung des Films übernimmt Motive von Wilhelm Hauffs Märchen "Das kalte Herz" und überträgt sie in die Gegenwart. Wie seine Vorlage weitet sich der recht spektakuläre Plot aus zu einer Parabel über den ewigen Zwist zwischen Gut und Böse, verkörpert im Glasmännlein einerseits und dem Holländer-Michel andererseits. Auch in "herzkalt" finden sich die beiden Antipoden: im wohlwollenden Gastronomen Glasmann (Michael Bartholomä) und in dem skrupellosen Unternehmensberater Michels (Winfried Fink). Zum Spielball der Mächte wird im Film nicht der arme Tropf Kohlenmunk-Peter, sondern der glücklose Möchtegern-Unternehmer Felix (Marcello Maneth). Desillusioniert stellt er fest: "Geld verdirbt den Charakter."

Hauff signalisiert mit seinem harmonisierenden Schlussakkord, dass sich bei gehöriger Einsicht alles zum Guten wenden kann. Die Drehbuchschreiber Thomas Fischer und Uwe Kotschner entlassen dagegen das Publikum nicht so einfach aus der Nummer: Michels gibt sich längst nicht geschlagen und schart unverdrossen skrupellose Helfershelfer um sich, die seine üblen Machenschaften umsetzen.

Dem Film wohnt eine imposante Qualität inne, sowohl auf auf dem handwerklich-technischen Sektor als auch auf dem schauspielerischen. Die Musik von Timo Letzgus und Matthias Kübler setzt akustische Akzente, unaufdringlich, aber jederzeit situationsangepasst. Marcello Maneth bewältigt die Hauptfigur Felix mit erstaunlicher Nonchalance. Auch Christine Binder als insistierende Interviewpartnerin gibt eine gute Figur ab.

Es ist nicht zu übersehen, dass "herzkalt" mit durchaus ambitionierten Laiendarstellern gedreht worden ist. Die ruhige Kameraführung schafft ein ausgewogenes Verhältnis zwischen aussagekräftigen Nah- und Panoramaaufnahmen. Allerdings wirkt manche Szene statisch und versprüht zu wenig Vitalität. Insbesondere wenn bekannte Örtlichkeiten – Drehorte lagen in der Region – oder amüsante Szenen im Film auftauchten, machte sich auch schon mal Erheiterung im Publikum breit.

Auch wird im Streifen mitunter herzhaft geschwäbelt – als Bonbon für die Zuschauer und Ausdruck der Regionalität, wie Thomas Fischer verschmitzt anmerkte. Sein umfänglicher Abspann kann sich jedenfalls mit jeder Hollywood-Produktion messen. Die öffentliche Anerkennung bei der anschließenden Premierenfeier war enorm. Insgesamt gilt für "herzkalt": Daumen hoch!