Auch im Naturbad in Glatten gab es bisher keine Vorfälle mit Spannern. Foto: Archiv

Diskussionen über Umgang mit Kameras im Schwimmbad. Personal soll wachsam gegen Spanner sein.

Kreis Freudenstadt - Nackte Kleinkinder, teils barbusige Frauen und dazwischen immer mehr Menschen mit Smartphones: Es verwundert nicht, dass gerade in den Sommermonaten ein Handy- und Fotografierverbot im Schwimmbad zunehmend diskutiert wird.

So ist bereits von mehreren Schwimmbädern in Deutschland zu lesen, die ein absolutes Film- und Fotografierverbot eingeführt haben. Teilweise seien solche Verbote aber schwer durchzusetzen, andererseits gebe es immer wieder Fälle von Spannern, die mit wasserdichten Handys im Schwimmbad unterwegs seien. Welche Erfahrungen wurden in den Bädern im Landkreis Freudenstadt gemacht, und wie halten sie es mit Verboten?

Im Freudenstädter Panorama-Bad zum Beispiel hat es laut Christian Schebetka von den Stadtwerken bisher "keine relevanten Fälle" gegeben. Im Badebereich gebe es bezüglich der Handynutzung keine Einschränkungen; das Personal sei lediglich dazu angehalten, "Auffälligkeiten zu untersagen". Im Saunabereich des Bads sei die Handy- und Kameranutzung hingegen grundsätzlich untersagt. Bisher gebe es auch keine Veranlassung, an den Regeln etwas zu ändern. "Wir sind aber entsprechend wachsam", so Schebetka.

Auch im Naturbad in Mitteltal sowie in den anderen Bädern in Baiersbronn sind bisher keine Vorfälle mit Spanner-Fotos bekannt. Laut Eva Sackmann von den Baiersbronner Gemeindewerken gibt es keine Handy- oder Kameraverbote. "Das Personal hat immer ein Auge darauf", so Sackmann. "Sollte jemand auffällig in der Gegend rumknipsen, wird dies selbstverständlich untersagt."

Im Naturbad Mitteltal seien in Folge der medialen Berichterstattung potenzielle Maßnahmen diskutiert worden. Aufgrund des bisherigen Ausbleibens vergleichbarer Fälle habe man sich gegen Verbote entschieden, wolle aber verstärkt auf fotografierende Badegäste achten.

"Das Thema ist auch im Natur-Erlebnisbad in Glatten schon angesprochen worden", so Pressesprecherin Tanja Ruoß. Es habe bisher aber keine Vorfälle mit Fotos ohne Einwilligung gegeben. Auch in der Badeordnung sei die Kameranutzung nicht geregelt.

Im Loßburger Bad ist die Kameranutzung geregelt

Beim Förderverein Loßburger Bäder ist das Thema laut Pressesprecher Peter Stumpf in der jüngsten Vorstandssitzung diskutiert worden. Die Kameranutzung sei bereits geregelt: "Das Fotografieren und Filmen fremder Personen und Gruppen ohne deren Einwilligung ist nicht gestattet", heißt es in der Badeordnung. Fälle von Verstößen seien nicht bekannt. Dagegen enthalte die Badeordnung keinen Abschnitt zur Kleidung der Gäste im Freibad. "Jeder ist seines Glückes Schmied", so Stumpf.

Schließlich wird im Zusammenhang mit der Kameranutzung in Bädern häufig auch die Frage diskutiert, ob Frauen "oben ohne" baden dürfen. Die Badeordnung des Glattener Naturbads etwa sieht kein explizites "Oben-ohne-Verbot" vor – es gibt nur den Hinweis, dass sich Badegäste von der Kleidung anderer "nicht gestört fühlen dürfen".

Laut Sackmann wird in Baiersbronn das Sonnenbaden "oben ohne" zum Teil geduldet, im Wasser sei es aber verboten. Im Naturbad in Mitteltal verweist Bettina Gerbershagen auf die Badeordnung: "Jeder Badegast muss Badekleidung tragen, die keinen Anstoß erregt und den Anforderungen der Sauberkeit entspricht." Ohnehin würden die weiblichen Gäste auf das Baden "oben ohne" verzichten, weshalb es bisher auch kein Thema sei.

Im Panorama-Bad ist die Frage klar geregelt: Nur im Saunabereich sei Baden "oben ohne" erlaubt, ebenso wie bei Veranstaltungen "außerhalb des regulären Badebetriebs", so Schebetka. In diesem Rahmen greife auch wieder das strikte Kamera- und Handyverbot.