JugendfußballBeide Bezirksvertreter in der B-Junioren-Verbandsstaffel bisher vor allem zu Hause erfolgreich

Von Volker Haag

Nach dem unmittelbaren Aufeinandertreffen der beiden einzigen Vertreter der B-Junioren Verbandsliga Süd zwischen der SpVgg Freudenstadt und dem TuS Ergenzingen ist seit dem dritten Advent das erste Kapitel der Saison 2014/15 für beide bereits Geschichte.

Der TuS aus Ergenzingen, vor der Saison nach einjähriger Abstinenz wieder in die Verbandsliga aufgestiegen, überwintert auf dem ersten Nichtabstiegsplatz mit 14 Punkten und damit einen Platz hinter der SpVgg Freudenstadt die durch den Derbysieg den TuS in der Tabelle knapp hinter sich gelassen hat. Beide Teams werden auch nach der Winterpause voraussichtlich mit Teams wie Eisingen, Tübingen, Rottenburg, Albstadt und Friedrichshafen, um den Klassenverbleib spielen. Tabellenschlusslicht Ehingen erscheint mit einem Punkt auf der Habenseite bereits aussichtslos abgeschlagen. Um so wichtiger wäre es aus Sicht der beiden Bezirksvertreter, dass sie nach der Winterpause möglichst bald die Lücke zu den beiden punktgleichen Mannschaften aus Albstadt und Friedrichshafen (18 Punkte) schließen können.

Aufsteiger TuS Ergenzingen mit seinem Trainergespann Paco Garcia und Steffen Katz, und die SpVgg Freudenstadt, trainiert von Jürgen Haug und Frank Bronner, haben mit ähnlichen Problemen im bisherigen Saisonverlauf zu kämpfen. Beide haben fast ausschließlich ihre Punkte zu Hause geholt und es bedarf wenig Fantasie, dass dies am Ende zu wenig sein dürfte um auch im kommenden Jahr der Verbandsliga anzugehören.

Die Mannschaft aus dem Gäu hat den Kurstädtern einen Auswärtssieg am zehnten Spieltag in Tübingen voraus. Freudenstadt verlor alle Auswärtspartien bis auf das Unentschieden in Laupheim. Bei noch neun ausstehenden Spielen in der Fremde, und nur noch vier Heimbegegnungen, dürfte Freudenstadts Trainer Jürgen Haug wissen worauf er seine Mannschaft nach der Winterpause einstellen muss. Im ersten Auswärtsspiel in Ehingen beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht ist der erste Auswärtserfolg für seine Mannschaft fast schon Pflicht.

Die SpVgg Freudenstadt hat zudem im Verlauf der ersten Halbserie in einigen engen Spielen unnötig viele Punkte verschenkt. Fünf Begegnungen haben die Kurstädter mit nur einem Treffer Unterschied verloren, und speziell die Niederlagen in Ulm, Albstadt und Tübingen waren mehr als ärgerlich.

Beide Vereine eint auch, dass sie im Verlauf der Runde oftmals mit der eigenen Chancenverwertung haderten. 16 Tore aus 15 Spielen im Falle des TuS Ergenzingen ist auch für einen Aufsteiger nicht gerade eine üppige Ausbeute. Sie verteilte sich dabei auf nur sechs Torschützen. Die SpVgg Freudenstadt hat sicherlich auch bedingt durch die höhere Anzahl an Heimspielen öfter getroffen. Die Kurstädter trafen insgesamt 23 Mal ins Schwarze und sind schwieriger ausrechenbar, da sich bereits zwölf Spieler in die Torschützenliste eintragen konnten.

Ein Verlust dürfte der seit dem vergangenem Wochenende fest stehende Abgang von Dogukan Süzgec werden. Der noch im C-Jugend-Alter befindliche Alpirsbacher verlässt die Kurstädter in Richtung der Stuttgarter Kickers. Jürgen Haug sieht sich aber in der Offensive weiter gut aufgestellt: "Ich hoffe, dass Valentin Schoch nach der Winterpause wieder fit voll einsatzfähig ist und Lukas Spissinger seinen Trainingsrückstand aufholen wird. Dann sollten wir den Abgang von Dogukan verschmerzen können."

Der TuS Ergenzingen wird sich dagegen nach der Winterpause mit einem qualitativ guten Spieler in der Offensive verstärken. Den Namen wollte Paco Garcia allerdings noch nicht preisgeben, bis der Wechsel auch tatsächlich in trockenen Tüchern ist. Der Neuzugang soll seine beiden besten Torschützen Dijan Bajrami und Melih Cinar (4 Tore), der in den letzten Wochen seinen Trainern nicht zur Verfügung stand, entlasten.

Im Defensivverhalten haben beiden Mannschaften bisher ihre Verbandsligatauglichkeit schon Beweis gestellt. Der TuS Ergenzingen kam nur beim 0:8 in Reutlingen deutlich unter die Räder. Gegen den gleichen Gegner kassierte auch die SpVgg Freudenstadt beim 0:4 ihre höchste Saisonniederlage. Beide Torhüter, Nicolas Ruß beim TuS und Lukas Finkbeiner auf Seiten der Kurstädter , konnten sich im Saisonverlauf steigern und haben ihre Klasse auch am letzten Wochenende im direkten Vergleich bewiesen.

Für den TuS Ergenzingen beginnt die zweite Halbserie am 22. März und damit auch die Mission Klassenerhalt mit der Partie gegen den SSV Ulm. Beiden Mannschaften wäre zu wünschen, dass sie bereits vor dem letzten Spieltag am 21. Juni den Klassenerhalt gesichert haben. Ein Endspiel in Rottenburg aus Sicht der Kurstädter und im Falle des TuS in Friedrichshafen wollen sich beide auf jeden Fall ersparen.