Oberliga TSG ist zurück: Balingen beendet mit 3:0 gegen Friedrichstal tor- und sieglose Durststrecke. Mit Trainerstimmen.
TSG Balingen – FC Germania Friedrichstal 3:0 (1:0). Die TSG ist zurück: Mit einem 3:0-Erfolg gegen Schlusslicht Friedrichstal haben die Balinger Oberliga-Fußballer nach vier Spielen ohne Sieg ihre Durststrecke beendet.
Nach der 0:4-Niederlage hatte TSG-Trainer Matthias Zahn seine Mannschaft gleich auf vier Positionen verändert. Für Fabian Fecker, Jörg Schreyeck, Turan Sahin und Marc Pettenkofer standen Kai Mundt, Felice DiLucia, Nicolas Rodriguez und Nils Schuon in der Startformation.
Die Gastgeber begannen stark; schon in der zweiten Minute spielte Lukas Foelsch in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr auf Stefan Vogler, der aus 16 Metern abzog. Doch FC-Goalie Kai Schwaiger lenkte den Ball noch zur Ecke.
In der Folge machte die TSG weiter Dampf und erspielte sich weitere gute Gelegenheit. Auch den Ausfall von Kapitän Manuel Pflumm, der bereits nach zehn Minuten mit Verdacht auf Hüftprellung raus musste, steckte die Zahn-Elf weg. In der 14. Minute belohnten sich die Gastgeber für ihr Engagement: Kaan Akkaya schlug eine Ecke vor das Friedrichstaler Tor, der Ball flog an Freund und Feind vorbei und landete an der rechten Strafraumgrenze bei Rodriguez, der mit einem fulminanten Schuss den Ball zum 1:0 ins Netz donnerte.
Nur eine Minute herrschte nach einem Eckball von Akkaya erneut Alarmstufe Rot im Germania-Strafraum; Schwaiger konnte mit Mühe klären, und wiederum zwei Minuten später lag das 2:0 in der Luft, als nach einer Flanke von Vogler DiLucia aus fünf Metern zum Kopfball kam, das Leder aber drüber setzte.
Die TSG bestimmte auch danach das Geschehen und erspielte sich weitere Gelegenheiten gegen schwache Gäste, die in der 38. Minute ihren ersten Torschuss verzeichneten und erst in der Schlussphase der ersten Hälfte besser ins Spiel fanden. So ging es mit der verdienten Balinger Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel ließ die TSG den Gegner in der Anfangsphase zunächst kommen, um dann selbst zuzuschlagen: in der 52. Minute eroberte Balingen den Ball im Mittelfeld, das Leder landete in der Spitze bei Vogler, der in bester Arjen-Robben-Manier von rechts in die Mitte des Strafraumes zog und mit einem Flachschuss in die linke untere Ecke das 2:0 markierte.
Friedrichstal gab nun seine defensive Grundhaltung auf, offenbarte aber im Spiel nach vorne immer wieder Fehler und lud die Eyachstädter so zu Kontern ein. Zumeist ging es bei der TSG über die Außenpositionen, wo Rodriguez und Akkaya Dampf machten und auch selbst den Abschluss suchten. Doch einen Rodriguez-Schuss parierte Goalie Schwaiger (56.), kurz darauf haute Akkaya den Ball aus elf Metern drüber (57.), und wieder eine Minute später wehrte Schwaiger einen Schuss von Vogler ab.
Der Balinger Mittelstürmer war es auch, der in der 65. Minute aus guter Position das Germania-Gehäuse knapp verfehlte. Doch der x-te Konter in der 80. Minute saß dann: nach Ballgewinn der TSG spielte Lukas Foelsch schön in den Lauf des eingewechselten Tim Wissmann, der sich gut durchsetzte und zum 3:0-Endstand einschob.
TSG Balingen: Hauser; Eisele, Müller, Mundt, Pflumm (10. Fecker), Akkaya (75. Pettenkofer), Rodriguez, Foelsch, DiLucia (54. Schreyeck), Schuon, Vogler (73. T. Wissmann).
FC Germania Friedrichstal: Schwaiger; Gast, F. Diringer (46. Fischböck), Henk (86. Kremer), Weiß (46. P. Diringer), Halili, Roedling, Baumgärtner, Vargas Müller (70. Ködel), Kaiser, Schiek. Tore: 1:0 Rodriguez (14.), 2:0 Vogler (52.), 3:0 T. Wissmann (80.). Schiedsrichter: Carl Höfer (Weissach im Tal).
Zuschauer: 400.
Trainerstimmen:
Matthias Zahn (TSG Balingen): "Nach dem Reutlingen-Spiel war in der Trainingswoche die eine oder andere Verunsicherung bei den Spielern zu bemerken. Deshalb haben wir Gespräche geführt und auch eine ausführliche Videoanalyse betrieben. Ich habe dann versucht, ein paar neue Reizpunkte zu setzen, ich denke das war auch an der Aufstellung zu sehen. Wir haben es dann auch ganz gut gemacht. Das 1:0 war sicher ein Sonntagsschuss, was mich sehr freut für Rodriguez. Diese Führung hat uns vieles eröffnet. Sonst wäre es wohl mit einem 0:0 in die Pause gegangen. Selbst bei 0:1 war für Friedrichstal noch etwas drin. Aber wir haben uns vorgenommen unsere Flügelleute zu bespielen, das ist uns gut gelungen. Rodriguez und Akkaya haben sehr viele offensive 1:1-Situationen gelöst. Das war auch der Schlüssel zum Erfolg. Wir wussten, dass Friedrichstal mit einer Fünferkette spielt, wenn wir im Ballbesitz sind. Deshalb wollten wir aus der Fünfer- eine Dreierkette machen. Das hat recht gut funktioniert. Wenn wir den Ball abgefangen hatten sind wir mit weiten Pässen auf die Flügel gefährlich vor das Tor gekommen. Natürlich haben wir nicht alle Chancen vewertet, aber wir haben 3:0 gewonnen, deshalb sehe ich da drüber hinweg."
Michael Streichsbier (FC Germania Friedrichstal): "Wir haben uns das Spiel anders vorgestellt als wie es dann gekommen ist. In den vergangenen drei, vier Spielen hatten wir eine Steigerung. Doch diesmal war alles irgendwie weg, ich habe keine Ahnung warum. Die Vorbereitung war eigentlich optimal. Beim 1:0 haben wir zwar den Eckball gut verteidigt, doch dann kam Rodriguez zum Torschuss und hat den Ball optimal getroffen. Doch da muss ich eben verlangen, dass einer meiner Spieler den abgewehrten Ball anläuft. Zur Pause haben wir ein paar Dinge umgestellt und postwendend das zweite Gegentor kassiert. Vogler hat das zwar gut gemacht, aber man darf im Strafraum auch mal einen Spieler eingreifen, am besten schon vorher wenn er quer läuft. Beim 3:0 sind wir wieder ausgerutscht und haben einen Konter gefangen, wobei die TSG davor schon einige gute Möglichkeiten hatte. Wenn wir mit fünf oder sechs Gegentoren nach Hause gegangen wären, hätten wir uns nicht beschweren dürfen."