Mit den Füßen auf dem Sportplatz, mit dem Kopf im Krankenhaus: Sven Schwalber vom FC Holzhausen. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Spieler des TagesSven Schwalber möchte Aufstieg zum persönlichen Geschenk machen

Von Tim Geideck

Zwei Tore, die tief unter die Haut gehen: Seinen Doppelpack beim 5:1-Sieg gegen den SV Eutingen widmete Sven Schwalber vom FC Holzhausen seinem Vater Gerhard, bei dem vor vier Wochen Leukämie diagnostiziert wurde. Ihm will der 22-Jährige nun den Aufstieg in die Landesliga zum Geschenk machen.

Vor vier Wochen schlug das Schicksal mit voller Härte zu: Die Familie Schwalber erreichte die Nachricht, dass Vater Gerhard an Leukämie erkrankt ist. Er liegt seitdem in Tübingen im Krankenhaus. "Das ist für mich gerade eine sehr schwere Zeit", sagt der Offensivmann des FC Holzhausen, der gesteht, mit dem Kopf derzeit hauptsächlich in Tübingen zu sein: "Ich spiele für meinen Vater."

Nicht nur emotionial, sondern auch aus sportlicher Sicht ist das Band zwischen dem Vater und dem Sohn sehr eng: Nachdem Sven Schwalber in der Jugend als Auswahlspieler des Bezirks Nördlicher Schwarzwald gleich bei drei verschiedenen Vereinen – VfR Sulz, TSG Balingen und SG Empfingen – spielte, trat er nach der A-Jugend in die Fußstapfen seines Vaters und schloss sich mit dem VfR Sulz seinem Heimatverein an, der gerade erst in die Bezirksliga aufgestiegen war. Drei Jahre später – zur Saison 2013/14 – wechselte der heute 22-Jährige schließlich zum FC Holzhausen.

VfR Sulz und FC Holzhausen – für beide Vereine war auch Gerhard Schwalber in seiner Spielerkarriere aktiv. Der verpasste bis zuletzt kaum ein Spiel seines Sohnes und war Stammgast auf dem Sportplatz. Auch jetzt im Krankenhaus fiebert Gerhard Schwalber mit. "Wir telefonieren immer direkt nach dem Spiel miteinander", sagt Sven Schwalber.

Die zwei Tore, die dem Industriemechaniker am Sonntag beim 5:1-Sieg gegen den SV Eutingen gelangen und die er prompt seinem Vater widmete, bringen den FC Holzhausen der Landesliga ein ganzes Stück näher. Der Vorsprung des Spitzenreiters beträgt nun neun Punkte auf den zweiten Tabellenplatz. Dass dort ausgerechnet der VfR Sulz steht, ist für Sven Schwalber nur eine Randnotiz: "Solange wir vorne stehen, ist mir das egal."

Trotz des gewaltigen Vorsprungs sieht der 22-Jährige, der im offensiven Mittelfeld sowohl zentral als auch außen einsetzbar und für die kreativen Impulse zuständig ist, den Aufstieg aber noch nicht in trockenen Tüchern: "Wir haben noch einige schwere Spiele vor uns und müssen konzentriert bleiben."

Klar ist für Sven Schwalber indes, warum es beim FC Holzhausen so gut läuft: "Mit dieser Truppe macht es riesigen Spaß. Wir sind Kumpels. Und alle wollen den Aufstieg, das merkt man einfach."

Den Aufstieg will der gebürtige Sulzer aber auch aus einem ganz anderen Grund: Er soll ein persönliches Geschenk für seinen Vater werden. "Ich hoffe, dass ihn das voranbringt", meint Sven Schwalber.

Sein Doppelpack gegen den SV Eutingen hat zumindest schon einmal bewiesen, dass auch Tore ein hilfreiches Medikament sein können. Sven Schwalber strahlt: "Als ich ihn nach dem Spiel angerufen und ihm gesagt habe, dass ich zwei Tore gemacht habe, war er richtig glücklich."