Seit Kurzem erinnert dieses Kreuz an das Opfer, das vor zwei Jahren beim Stadtfest an dieser Stelle tödlich verletzt wurde. Immer wieder finden sich dort Blumen und Gestecke. Foto: Müller

Verfahren wegen Vorfalls beim Stadtfest vor zwei Jahren beginnt am Dienstag. 22 Zeugen und Sachverständige geladen.

Freudenstadt - Der tödliche Vorfall beim Stadtfest vor zwei Jahren wird nun vor Gericht verhandelt. Vier Termine hat die 1. Große Jugendkammer des Landgerichts Rottweil dafür angesetzt.

22 Zeugen und zwei Sachverständige sind geladen. Termine sind am 11, 13., 14., und 18. Juli. Da der Angeklagte zur Tatzeit noch 17 Jahre alt war, wird die Verhandlung nicht für die Öffentlichkeit zugängig sein. Dem Angeklagten werde unter anderem vorgeworfen, am 5. Juli vor zwei Jahren in Freudenstadt beim Stadtbahnhof einem 19-Jährigen in einer körperlichen Auseinandersetzung einen Faustschlag versetzt zu haben, der zum Tod des 19-Jährigen geführt habe, heißt es in der Mitteilung des Landgerichts zu dem Prozess. Erst nach Abschluss der Hauptverhandlung solle über den Ausgang des Verfahrens nachberichtet werden.

Wie damals berichtet, wurde der zweite Tag des Stadtfests nach Bekanntwerden der Tat abgesagt. Der 19-Jährige aus Schopfloch war damals mit Bekannten auf dem Stadtfest. Als er es mit zwei Bekannten verlassen hatte, geriet er auf dem Parkplatz an der Wallstraße hinter einem dortigen Getränkemarkt unweit des Stadtbahnhofs gegen 3 Uhr in eine Auseinandersetzung von mehreren Personen. Dabei soll es sich um eine Gruppe aus Horb gehandelt haben.

Der 19-Jährige wurde bei der Schlägerei so schwer verletzt, dass er trotz intensivster Bemühungen der Ärzte gegen 4.30 Uhr im Krankenhaus starb.

Die Ermittlungen hatte die Kriminalpolizeidirektion Rottweil übernommen. Kriminaltechniker hatten an den Tagen darauf Spuren im Stadtgebiet gesammelt. Die Feuerwehr Freudenstadt und das Technische Hilfswerk unterstützten die ermittelnden Beamten, indem sie an den abzusuchenden Orten Zelte aufbauten. Nach ersten Zeugenbefragungen hatte die Polizei schnell einen 17-Jährigen aus Horb ins Visier genommen. Er war noch am Abend des 5. Juli wegen "Körperverletzung mit Todesfolge" festgenommen worden.

Der 19-Jährige war ein beliebter Schüler. Er besuchte die Werkrealschule Dornstetten und war dort stellvertretender Schulsprecher. Außerdem engagierte er sich bei einem Antirassismus-Projekt.