Katze Elza schaut in ihrem Domizil im Tierheim neugierig nach Besuchern. Foto: Girrbach

Im Sommer ist das Kreistierheim voll belegt. Müller: Stets um Verbesserungen bemüht.

Freudenstadt - Ob Hunde, Katzen, Zwerghasen oder Frettchen – es ist derzeit viel los im Kreistierheim Freudenstadt "Am Ziegelwäldle".

Vor allem im Sommer, wenn viele Menschen das Pensionsangebot des Kreistierheims in anspruch nehmen, ist es voll im Tierheim. Über elf Hunde, 30 Katzen und zwölf Kleintiere leben dort im Moment. Dazu kommen noch mindestens vier Hunde und sechs Katzen in Pension.

Dabei werde im Tierheim auf die artgerechte Haltung geachtet und stets versucht, die Haltungsbedingungen zu verbessern, betont Rudolf Müller, Vorsitzender des Tierschutzvereins Freudenstadt. So wurden vor einem dreiviertel Jahr drei Hundezwinger, die nur teilweise wetterfest waren, zu einem neuen wetterfestem Hundehaus mit verglasten Außenausläufen zusammengelegt, damit einige Hunde auch im Rudel gehalten werden können.

Auch beim Katzenhaus steht in diesem Herbst ein Umbau an. Die Halteboxen für die Katzen sollen größer werden und die Außenwand verglast. Diesem Thema wird man sich auch beim nächsten Tierheimfest am Sonntag, 25. September, widmen. Kommt eine Katze neu ins Tierheim, geht es erst einmal in die Isolierstation, bis ein Tierarzt festgestellt hat, ob die Katze gesund, oder krank ist. Wenn die Katze trächtig oder krank sein sollte, kommt sie bis zur Genesung oder Geburt des Nachwuchses in die Krankenstation. Ist der Neuankömmling gesund, geht es in den Abgabebereich.

Dort kommt die Katze nicht nur mit Artgenossen sondern auch mit den Besuchern des Tierheims und somit eventuell neuen Tierhaltern in Kontakt. Ängstlichere Fundkatzen haben dadurch eine Möglichkeit, sich an Menschen zu gewöhnen. Kann sich das Tier nicht mehr an Menschen gewöhnen, weil es nie Kontakt zu diesen hatte oder misshandelt wurde, so gibt es noch das Wildkatzenhaus, in dem Katzen in Sicherheit mit minimalem Menschenkontakt ohne Angst leben können.

Für die anderen Kätzchen findet sich aber oft schnell ein neues Zuhause, nachdem sich künftige Katzenbesitzer und die Tiere kennengelernt haben und die neue Wohnung auf Tierfreundlichkeit geprüft wurde. Bei Hunden sei die Vermittlung manchmal ein bisschen komplizierter, schildert Anette Schütte, stellvertretende Leiterin des Tierheims. Das sei unter anderem vom Wesen des einzelnen Hundes und dem Charakter des Interessenten abhängig. "Die Chemie muss stimmen", sagt Rudolf Müller. Mit einem Hund sollte man viel Zeit verbringen, drei Mal am Tag Gassi gehen und ein der Hundeart entsprechendes Training organisieren, empfiehlt Müller. Oft machen der Job oder andere Verpflichtungen einem Interessenten einen Strich durch die Rechnung, ein Hund kann schlecht neun bis zehn Stunden alleine bleiben.

Bis zu sechs mal Treffen sich das künftige Herrchen oder Frauchen mit einem Hund, um sich kennenzulernen und gemeinsam Gassi zu gehen. Passen Hund und Mensch zusammen, kommt es zum Vermittlungstermin. Dabei kontrollieren Mitarbeiter des Tierheims die Angaben des künftigen Tierbesitzers. Bei einem Besuch zuhause überprüfen sie, ob ein tierfreundliches Umfeld gegeben ist. Denn nach zwei Wochen in einem neuen Heim zurück ins Tierheim zu müssen, sei für einen Hund sehr belastend, erklärt Rudolf Müller.

Gibt es aber im neuen Zuhause nichts zu beanstanden, steht der Hundeadoption nichts mehr im Weg. Bei Kleintieren sei die Adoption oft einfacher, erläutert Anette Schütte, da es sich dabei meist um Tiere handle, die zur passiven Beobachtung gehalten werden. Es müsse lediglich auf eine artgerechte Haltung der Tiere geachtet werden. Gruppentiere sollten nicht alleine sein, und das Gehege sollte den Bedürfnissen des Tieres entsprechen. Aber auch bei Kleintieren gebe es schwer vermittelbare Kandidaten, vor allem nachtaktive Exoten wie Chinchillas gehören dazu.

Unter den schwer vermittelbaren Tieren sind oft solche, die nur scheinbar schwieriger zu halten sind, als andere. Die übergewichtige Katze Molly, die Diätfutter bekommt, gehört ebenso dazu wie die schwarze Labrador-Mischlingshündin Cleo, die noch Probleme mit ihrem Verhalten gegenüber anderen Hündinnen hat. Dabei sind sowohl das Übergewicht von Molly wie auch Cleos Verhaltensprobleme lösbar.