Schlangestehen für den Stadtbus-Test: Viele Senioren nahmen das Angebot des Stadtseniorenrats wahr. Foto: Stadtseniorenrat Foto: Schwarzwälder-Bote

Senioren üben an Stadtbusrampe das leichtere Einsteigen

Von Ingeborg Högemann Freudenstadt. Für viele Menschen, die nicht mehr uneingeschränkt mobil sind, wird der Gang aus dem Haus zum Abenteuer: jeder Bordstein, jede Stufe und erst recht der öffentliche Nahverkehr werden zum Hindernis. Um zu üben, wie man mit Gehhilfe in einen Bus einsteigt, hatte die Firma Katz Omnibus ihren Stadtbus, der mit einer Auffahrrampe ausgestattet ist, für einen Test zur Verfügung gestellt.

An den Standorten AlexA, Jägerhof und Martin Haug-Stift hatten die Senioren Gelegenheit, selbst auszuprobieren, wie man gefahrlos in einen Bus einsteigt. Vor der Tür des Fahrzeugs tummelten sich bald viele Interessierte mit ihren Rollatoren und Rollstühlen. Einer nach dem anderen betraten den Niederflurbus mit Auffahrrampe, die einen leichten Einstieg ermöglicht. Die Rampe ist extrem stabil und hat eine Tragkraft bis 350 Kilogramm. Insgesamt waren es über 30 Personen, die den Probeeinstieg übten.

Fahrdienstleiter Rainer Pfau gab wertvolle Tipps und war den Senioren bei den Praxisübungen behilflich. Dass die Fahrer grundsätzlich beim Ein- und Aussteigen behilflich sind, bestätigte Betriebsleiter Ludwig Blum. "Ob mit Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen – bei den mehrfach im Jahr stattfindenden Seminaren werden die Busfahrer dafür besonders sensibilisiert", versicherte er.

Elfriede Heiler war froh, dass sie zu der Veranstaltung gekommen war. Die Rentnerin findet es gut, dass es diese Übungsmöglichkeit an einem echten Bus gibt. "Hier können die Menschen mit Rollator oder Rollstuhl in Ruhe alle Varianten ausprobieren – ohne den üblichen Stress beim Ein- und Aussteigen." Auch Marianne Schmid übte das Einsteigen mit Gehhilfe. Sie ist fest entschlossen, den Stadtbus künftig öfter zu nutzen.

Organisiert hatte das Treffen der Stadt-Seniorenrat, dem es um praktische Hilfe für ältere Menschen und ein grundsätzliches Anliegen geht: Die Senioren sollen möglichst lange eigenständig leben können. Das geht aber nur, wenn sie mobil sind. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sah auch das Busunternehmen Handlungsbedarf und hatte den Niederflurbus vor einem Jahr angeschafft. Seither ist er täglich mit etwa fünf Fahrten, die auf dem Fahrplan an den Haltestellen mit gelb gekennzeichnet sind, unterwegs. Spezielle Pläne für den kleinen Stadtbus mit der Nummer 15 liegen in den Heimen AlexA, im Jägerhof und beim Martin- Haug-Stift aus.