Unter dem Motto "Black and White" zeigten Ballettschülerinnen sowohl "Schwanensee", als auch Jazz- und Hip-Hop-Tänze im Kurtheater. Fotos: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Ballettschülerinnen zeigen im Kurhaus ihr Können bei "Schwanensee" sowie bei Hip-Hop- und Jazztänzen

Von Ursula Blaich

Freudenstadt. Mit einer zauberhaften Inszenierung präsentierten sich die Schülerinnen der Ballettschule Julia Haas im Freudenstädter Kurtheater vor ausverkauftem Haus.

Mehr als 600 Zuschauer verfolgten die Show. Im ersten Teil gab es mit "Schwanensee" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski klassisches Ballett, im anderen Teil sahen die Zuschauer Streetdance-, Jazz- und Hip-Hop-Choreografien, dazu musizierten die Thomas Bopp Band und der als "Special Guest" angekündigte Hernàn Toledo.

Es war die zweite Show von Julia Haas, die die Choreografie entworfen hat. Die intensive Probenarbeit hatte sich gelohnt: Das Publikum honorierte die Vorstellung mit langem, frenetischem Applaus.

Rund zweihundert Tänzerinnen im Alter von fünf bis 60 Jahren traten auf. Sie waren mit farbenfrohen Kostümen ausgestattet, die Rosella Morrone-Mühlberger mit viel Liebe und Mühe entworfen hatte. Wunderschön anzusehen war zu Beginn die klassische Schwanensee-Aufführung, die angelehnt war an eine Fassung des Mariinski Theaters.

Julia Haas hatte aber auch eigene Choreografien entwickelt. Sie und ihre Mitarbeiterin Rosella Morrone-Mühlberger tanzten auch mit, mal in der Formation, mal als Primaballerina.

Mit weißem Tutu und Tanzschuhen standen bereits die kleinsten Tänzerinnen aus den Ballettvorbereitungsklassen auf der großen Bühne. Julia Haas hatte die romantische Geschichte von der Schwanenkönigin Odette, Odile, dem Zauberer Rothbart und den weiteren Schwänen mit viel Perfektionismus in Szene gesetzt.

Die Aufführung beeindruckte mit ihrer Vielzahl an optischen Eindrücke. Krönchen, Diademe und Blumen im Haar vervollständigten das Erscheinungsbild der Tänzerinnen. Es wurde nichts dem Zufall überlassen. Schon der erste Teil bekam begeisterten Applaus.

Danach gab es das Kontrastprogramm zum klassischen Ballett: Unter der Überschrift "In the Streets" zeigten die Tänzerinnen in modernem Hip-Hop-Outfit zu flotter Musik was im "New York City Streetlife" los ist. Die Tänzerinnen tanzten in kurzen Kleidern mit viel Glitzer leidenschaftlich und eindrucksvoll um Stühle herum, kamen von der Bühne und mischten sich tanzend unters Publikum.

Vor allem Sänger Thomas Bopp verstand es mit seiner Stimme und Bühnenpräsenz der Choreografie des Tanztheaters den letzten Schliff zu verleihen und einen zusätzlichen Impuls zu setzen. Der Peruaner Hernàn Toledo tat sich sowohl als Solosänger hervor, wie auch – zusammen mit Julia Haas – als exzellenter Tangotänzer.

Die Geschichte in den New-Yorker Straßen endete mit einem großen Finale am Broadway. Zur Livemusik von "Rock me Amadeus" und "We will rock you" hielt es keinen der Gäste im Kurhaus mehr auf seinem Stuhl. Es wurde geklatscht und mitgetanzt als Julia Haas alle ihre Tanzgruppen noch einmal auf die Bühne holte und zu einem faszinierenden, farbenfrohen Bild vereinte.