Aktionswoche: Kinderwerkstatt Eigen-Sinn organisiert Veranstaltungen / Das Selbstwertgefühl stärken

Freudenstadt. Vom 14. bis 20. Februar ist die siebte bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien. NACOA Deutschland, die bundesweite Vertretung der internationalen Organisation Children of Alkoholics/Children of Addicts, wendet sich an die Öffentlichkeit mit dem Appell, die Probleme der Kinder aus suchtbelasteten Familien Ernst zu nehmen. Die Kinderwerkstatt Eigen-Sinn in Freudenstadt bietet im Lauf der Aktionswoche verschiedene Veranstaltungen an (siehe Info).

Es hat zwar lange gedauert, doch nun hat Deutschland auch offiziell ein nationales Gesundheitsziel, das anstrebt, den Alkoholkonsum zu reduzieren. Etwa 2,65 Millionen Kinder unter 18 Jahren wachsen mit suchtkranken Eltern auf. Diese Mädchen und Jungen sind die größte Risikogruppe für eine eigene Suchterkrankung. Zusätzlich sind sie gefährdet, psychische Krankheiten sowie soziale Störungen zu entwickeln.

Kinder aus Suchtfamilien sind noch immer vergessene Kinder, die durch die Maschen der bestehenden Hilfesysteme allzu oft hindurchrutschen. Bei der Kinderwerkstatt Eigen-Sinn in Freudenstadt leitet Anna-Birgit Haigis seit zehn Jahren die Gruppe "Seifenblase", in der Kinder aus suchtbelasten Familien mit anderen zusammen sind. "Es geht dabei darum, Kinder stark zu machen, ihnen prozessorientiert zu helfen, ihr Selbstwertgefühl zu entwickeln und zu stärken und ihnen einen sicheren Ort zu bieten", so Haigis.

Die Mädchen und Jungen zwischen sieben und zwölf Jahren kommen einen Nachmittag pro Woche zum Malen, Basteln oder Kneten zusammen, spielen Theater, machen Musik, suchen nach ihrer "inneren Goldgrube", entwickeln sich kreativ, lesen oder hören von den "wilden Kerlen" und ihren Taten. "Das Thema Sucht kommt oft wochenlang gar nicht vor. Dann kann es sein, ein Kind öffnet sich plötzlich und erzählt weinend seine ganze Geschichte. Und diese Geschichten sind oft erschütternd", so Haigis.