Für die Stadtwerke Freudenstadt ist mit der Inbetriebnahme einer modernen Brennstoffzellen-Heizung ein Pilotprojekt angelaufen. Auf unserem Bild zu sehen sind (von links): Hans-Peter Ball vom Bauamt, Harald Rothfuß von den Stadtwerken, Reinhard Maneth als Mieter und Nutzer, Installateur Markus Möhrle, Rainer Schuler, Geschäftsführer der Stadtwerke, und Werner Völkle von der Firma Vaillant. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Brennstoffzellen-Heizung als Testmodell in Betrieb genommen

Von Ursula Blaich

Freudenstadt. Pilotprojekt in einem Wohnhaus in Freudenstadt: Die Stadtwerke haben eine Brennstoffzellen-Heizung in Betrieb genommen. Zur offiziellen Übergabe trafen sich Mitarbeiter der Stadtwerke als Betreiber sowie Vertreter der Firma Vaillant als Hersteller und Entwickler und Markus Möhrle, der die Anlage installiert hatte.

Das Brennstoffzellen-Heizgerät wird mit Erdgas betrieben. Ein Reformer wandelt das Gas in ein wasserstoffreiches Gas um, das dann mit Sauerstoff in einem chemischen Prozess reagiert, bei dem Strom und Wärme entstehen. Das Ganze funktioniert weitgehend geräuschlos. Rainer Schuler, Geschäftsführer der Stadtwerke, zeigte sich sichtlich stolz, dass die Stadtwerke die ersten im Kreis Freudenstadt und im weiten Umkreis sind, die die moderne Technik in Betrieb genommen und damit an dem im ene.field-Programm von der Europäischen Union geförderten Feldprojekt teilgenommen haben.

In den nächsten drei Jahren wird die Effizienz der Anlage erprobt, Kosten und Nutzen werden analysiert, und es wird sich laut Schuler zeigen, ob das Testmodell für den Markt tauglich ist. Danach wird die Brennstoffzelle entnommen und das Nachfolgemodell eingebaut.

Der mit der Brennstoffzellen-Heizung erzeugte Strom wird auch im Verwaltungsgebäude der Stadtwerke genutzt. Werner Völkle von der Firma Vaillant erklärte das neue umweltschonende Heizmodell. Es sei ein Blockheizkraftwerk mit dem Unterschied, dass beim konventionellen Blockheizkraftwerk ein Gasmotor eingesetzt werde und hier Brennstoffzellen. Die Anlage sei ein Testmodell, das in Deutschland erst 80 Mal in Betrieb genommen worden sei, europaweit etwa 180 Mal, und dies nach einer langen Entwicklungsphase. Die gekoppelte Wärme- und Stromerzeugung verringere die Energiekosten und reduziere den CO2-Ausstoß.

Der zentrale Rechner der Brennstoffzellen-Heizung ist über das Internet direkt mit dem Hersteller verbunden, sodass bei Störungen direkt eingegriffen werden kann.