Bereits am Freitag wurde auf dem oberen Marktplatz kräftig für das Stadtfest aufgebaut. Foto: Breitenreuter

Beim Stadtfest werden Zufahrtsstraßen mit Containern verbarrikadiert. Verschärfte Kontrollen.

Freudenstadt - So etwas gab es noch nie: Die Zufahrtsstraßen zum Marktplatz werden beim Freudenstädter Stadtfest am heutigen Samstag und am Sonntag mit Containern verbarrikadiert, damit kein Amokfahrer in die Menschenmenge rasen kann.

So strenge Sicherheitsvorkehrungen sind die Gäste, die an beiden Tagen über den Marktplatz flanieren wollen, sicher nicht gewohnt. Doch die Amokfahrten auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, in Nizza und in London haben auch Auswirkungen auf die Kleinstadt Freudenstadt. "Man muss heutzutage auf alles gefasst sein", sagt Tourismusdirektor Michael Krause vom Eigenbetrieb Freudenstadt Tourismus der das Stadtfest organisiert.

Zwischen den Containern, die als Bollwerk dienen sollen, werden Gassen für Rettungsfahrzeuge freigehalten. Diese Gassen werden wiederum durch schwere Lastwagen gesperrt, die bei einem Notfalleinsatz schnell weggefahren werden können. Die Standorte der Barrikaden sind an der Martin-Luther-Straße, an der Stuttgarter Straße und an der Loßburger Straße, obwohl diese wegen Bauarbeiten halbseitig gesperrt ist.

Die Vorsichtsmaßnahme sei zwischen dem Ordnungsamt, Freudenstadt Tourismus und Bürgermeisterin Stephanie Hentschel abgestimmt worden, so Krause. "Das hat richtig Aufwand gekostet", sagt er – sowohl organisatorisch als auch finanziell. Die schweren Container kommen von einem Freudenstädter Entsorgungsunternehmen.

Auch die Polizei habe sich im Vorfeld des Stadtfests stark eingebracht und werde nicht nur auf dem Stadtfest, sondern auch wieder an den Brennpunkten außerhalb des Stadtkerns, etwa am Stadtbahnhof, Präsenz zeigen. Das ist die Folge des tragischen Zwischenfalls im Jahr 2015, als nach einer Schlägerei am Stadtbahnhof ein junge Mann ums Leben kam und das Stadtfest am Sonntag abgesagt wurde. An den Eintrittskassen werden etwa 20 Security-Kräfte postiert, die im Notfall auch die Lastwagen wegfahren können.

Beim Einlass müssen Besucher sich sogar in ihre Taschen blicken lassen. Wer offensichtlich bereits betrunken zum Stadtfest will, wird gar nicht erst eingelassen. Es solle dennoch ein frohes und schönes Fest werden, wünscht sich Michael Krause. Seit Tagen beobachtet er die Wetterprognosen, die für das Wochenende gar nicht gut aussehen. "Doch die Hoffnung stirbt zuletzt", meint der Tourismusdirektor.

Seite 2: Programm

Bunt und vielfältig soll das Stadtfest in Freudenstadt auch in diesem Jahr werden. Nachfolgend die wichtigsten Programmpunkte:

Samstag, 1. Juli

 Oberer Marktplatz:  17.30 Uhr Fassanstich mit OB Julian Osswald; 20 Uhr Musik mit der Gruppe The Rose und anschließend mit der Rockband Crekko.

 Unterer Marktplatz: 20 Uhr Deutschrock mit der Gruppe Doppelkinn und ab 21 Uhr Rock mit der Freudenstädter Band Voice; 22.30 großes Musikfeuerwerk.

 Stadtkirche: ab 19 Uhr Begegnungsfreuden für Menschen mit und ohne Behinderung.

 KiJuz-Bühne auf dem Postparkplatz: ab 18 Uhr Auftritte von verschiedenen DJs beim "Beach Summerfeeling".

 Der Eintritt kostet am Samstag für Erwachsene vier Euro und für Jugendliche ab 14 Jahren drei Euro.

Sonntag, 2. Juli

 Oberer Marktplatz: 11 Uhr Frühschoppen mit der Gruppe Leannka; ab 14 Uhr Musik mit der Black Forest Jazz Band.

 Unterer Marktplatz: ab 13 Uhr Stimmung mit der Achertäler Party-Band.

 Stadtkirche: 10 Uhr ökumenischer Gottesdienst; ab 11 Uhr Begegnungsfreuden mit einem vielfältigen Familienprogramm.