Sportkreis: Sporttag am 24. April

Von Arno Schade

Die Rahmenbedingungen für Angebote in den Vereinen für Flüchtlinge stellten der Landkreis und Sportkreis Freudenstadt in einer gemeinsamen Informationsveranstaltung vor. Von der Theorie zur Praxis geht es nach Auskunft des Sportkreis-Präsidenten Alfred Schweizer am 24. April bei einem gemeinsamen Sporttag im Stadion Freudenstadt.

Auskunft über die Sportvereine interessierende rechtliche und finanzielle Voraussetzungen bei den Angeboten für Flüchtlinge gab mit Stefan Anderer der Geschäftsbereichsleiter Sport und Gesellschaft im Württembergischen Landessportbund(WLSB). Er betonte, dass durch einen Zusatzvertrag der Sportbünde der Versicherungsschutz für diesen Personenkreis bei der aktiven Teilnahme am Sport, aber auch bei anderen Veranstaltungen der Vereine und bei gemeinnütziger Tätigkeit in vollem Umfang gesichert ist. Das gelte auch für die Rückfahrt zu den jeweiligen Unterkünften.

Grundsätzlich sei auch in Bezug auf die Gemeinnützigkeit und Steuerproblematik "alles möglich, was dem Vereinszweck entspricht", so der WLSB-Vertreter, dies habe das Bundesfinanzministerium in einem Schreiben vom 22. September auch ausdrücklich so mitgeteilt. Bei der Teilnahme am Wettkampf- und Ligabetrieb sei allerdings zu beachten, dass diese in der Regel mit einer Mitgliedschaft in den Vereinen verbunden sein müsse. Werde dabei kein Mitgliedsbeitrag bezahlt, empfehle der WLSB eine satzungsrechtliche Absicherung, um dem geforderten Gleichheitsgrundsatz Rechnung zu tragen.

In den Vereinen ist für Flüchtlinge nach Auskunft von Stefan Anderer auch eine ehrenamtliche, unentgeltliche Tätigkeit ohne eigene Erlaubnis von Behörden möglich. Auch eine Aufwandsentschädigung sei in gewissem Rahmen erlaubt. Zur Finanzierung von Flüchtlingsprogrammen stehen Förderprogramme des WLSB und des DFB über dessen Egidius-Braun-Stiftung bereit. Dazu wies Anderer auf den kostenfreien Einsatz des Sportmobils der Württembergischen Sportjugend bei Maßnahmen für Flüchtlinge hin.

Koordiniert werden die Maßnahmen im WLSB von dem neu eingestellten Ansprechpartner und Koordinator David Scholz (david.scholz@wlsb.de) , der in Freudenstadt unter den Besuchern der Informationsveranstaltung war. Hilfestellung bietet grundsätzlich das VereinsServicebüro, an das sich Vereine mit allen Fragen wenden können, so Stefan Anderer (info@wlsb.de).

Dass es nach einem viel versprechenden Start bei Angeboten für Flüchtlinge dann auch schnell zu Problemen und damit Unmut unter den Mitgliedern kommen kann, zeigten Erich Uihlein (SV Mitteltal-Obertal) und Hermann Friedrich (Ortsvorsteher Aach) in ihren Beiträgen auf. Unterschiedliche Mentalitäten (Uihlein: "die Syrer wollen nur nach vorne und Tore schießen") und Kulturen (Friedrich: "auch beim Schwimmen gelten unsere Regeln") prallen bisweilen aufeinander, was vor allem dank sprachkundiger Helfer geregelt werden konnte. Auch andere Problemfelder, wie fehlende Sportkleidung und die Beschaffung von Fußballschuhen, konnten dank der Unterstützung von Mitgliedern und Geschäftsleuten erledigt werden.

"Mittlerweile hat nach anfänglichen Bedenken der anderen Spieler einer der Asylanten sogar einen Pass für unsere erste Mannschaft in Aach; und die Zweite wäre ohne Flüchtlinge schon gar nicht mehr denkbar", so Hermann Friedrich, der allerdings beklagte, dass außerhalb des Fußballs die Angebote anderer Abteilungen des TV Dornstetten nicht so gut angenommen werden. Dennoch, so das Fazit des Aacher Ortsvorstehers: "Integration beginnt mit der Begegnung, und der Sport ist dazu bestens geeignet."