HandballFrauen der SG Freudenstadt/Baiersbronn setzen sich vom Tabellenende ab

(ob). Hauptsache gewonnen! Unter diesem Motto lässt sich das Handball-Lokalderby gegen die SG Hornberg/Lauterbach aus Sicht der gastgebenden Damen der SG Freudenstadt/Baiersbronn wohl am besten zusammenfassen.

Nach einem Spiel auf unterstem Südbadenliganiveau wurden Moral und Kampfgeist der Gastgeberinnen am Ende mit dem knappen 21:19 (10:11)-Heimerfolg belohnt, im sechsten Saisonspiel gelang somit der zweite Sieg. Mit 4:8 Zählern konnte sich das Team von Trainer Kevin Bauer dank des Erfolgs gegen die handball-geografischen Nachbarinnen nun etwas vom hinteren Tabellenende absetzen.

Die Partie zwischen dem Elften und dem Neunten der Liga konnte allerdings zu keiner Phase an die rassigen und technisch hochklassigen Derbys der vergangenen Jahre zwischen beiden Mannschaften anknüpfen. Dazu boten beide Teams an diesem Abend zu wenig spielerische Klasse an, die Begegnung lebte fast ausnahmslos von der Spannung.

Den besseren Start hatte zunächst klar die Gäste-Sieben. Mit drei blitzsauberen Toren aus einer offensiven 4:2-Abwehr heraus ging die Truppe um Trainerin Hebiba Kurz beim 0:3 gleich deutlich in Führung. Schon in diesen Anfangsminuten wurde deutlich, dass die Gastgeberinnen angesichts der Wichtigkeit der Partie übernervös und mit zu wenig Druck in der Offensive agierten. Erst nach knapp neun Minuten fiel dann durch Ina Klisch auch der erste Treffer für die Heim-SG, die nach dem zwischenzeitlichen 1:4 über die Zwischenstände von 2:6 (16.) und 4:8 (20.) bis zur 23.Minute beim 5:10 erstmals mit fünf Treffern ins Hintertreffen geriet.

Was die Schwarz-Weißen an diesem Abend aber auszeichnete, war eine ausgezeichnete Moral: Trotz des deutlichen Rückstands ließ man sich nicht hängen und konnte dank Treffern von Katja Günter, Ina Klisch und Jasmin Neisser bis zur Halbzeit beim 10:11 den Anschluss wieder herstellen. Vor allem in der Abwehr konnte man sich sukzessive steigern und den bis dahin klar dominierenden Hornbergerinnen immer besser Paroli bieten.

Und genau so eng ging es auch nach dem Wiederbeginn weiter. Beim 12:11 durch Daniela Gaiser gingen die Einheimischen in der 36. Minute zum ersten Mal überhaupt in Führung. Fortan wogte die Partie dann ergebnistechnisch hin und her, wobei keine der beiden Mannschaften mehr als einen Treffer vorlegen konnte. So blieb es bis zum 19:19 gut zwei Zeigerumdrehungen vor Spielende absolut ausgeglichen.

Mit einer beherzten Einzelaktion besorgte Daniela Gaiser dann zunächst die 20:19-Führung. Auf der Gegenseite parierte die eingewechselte SG-Torhüterin Tanja Thieking den Gegenangriff der Gäste und verschaffte ihrem Team für die letzten 50 Sekunden noch einmal eigenen Ballbesitz. Die Bauer-Sieben spielte den Angriff lange herunter, zehn Sekunden vor dem Abpfiff konnten die SG-Angreiferinnen nur noch siebenmeterreif gestoppt werden. Katja Günter verwandelte den finalen Wurf nervenstark zum viel umjubelten 21:19-Endstand und bescherte ihrem Team somit endgültig die Zähler drei und vier der laufenden Saison.

Nach diesem eminent wichtigen Erfolgserlebnis stehen für die Schwarz-Weißen nun gleich zwei Auswärtsspiel in Folge auf dem Programm: Am kommenden Wochenende trifft man beim Ligasschlusslicht in Sandweier auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, eine Woche darauf gastiert man dann beim Spitzenteam in Dornstetten zum ultimativen Derby. SG Freudenstadt/Baiersbronn; Tor: Jessica Möhrle, Tanja Thieking; Feld: Barbara Günter (1), Ina Klisch (4), Henriette Braun (1), Katja Günter (5/3), Tina Leins, Jasmin Neisser (5), Daniela Gaiser (5), Anne Scherer, Jana Günter, Katharina Würth, Monika Klumpp