Der Nationalpark Schwarzwald ist auf einem guten Weg, meinen der Freudenstädter Landrat Klaus Michael Rückert und Naturschutzminister Alexander Bonde. Foto: Rothfuss Foto: Schwarzwälder-Bote

Landrat Klaus Michael Rückert sieht darin Vorteil für Beratung des Nationalparkrats

Von Sylvia Wiegert

Region. "Wir sind zusammengewachsen und auf einem guten Weg", berichtete Landrat Klaus Michael Rückert gestern über die Arbeit im Nationalparkrat. Mit Naturschutzminister Alexander Bonde zog er in Stuttgart ein Jahr nach der Einrichtung des Nationalparks Bilanz.

Land, Städte, Gemeinden und Landkreise arbeiten bei den zu bearbeitenden Fragen gut zusammen, so der Freudenstädter Landrat, unter dessen Vorsitz die umliegenden Gemeinden im Nationalparkrat bei der Gestaltung des Parks gemeinsam mit dem Land paritätisch entscheiden. Einer der wichtigsten Beratungspunkte in diesem Jahr war für Rückert die Standortfestlegung für das neue Besucherzentrum des Nationalparks, das bis 2018 auf dem Ruhestein entstehen soll. Dabei habe sich gezeigt, so der Landrat, dass der Nationalparkrat konstruktiv berate, die positive Entwicklung des Parks im Auge habe und Kirchturmpolitik vermeide.

Nach der Ausarbeitung der Grobzonierung, die gerade in den angrenzenden Parkgemeinden diskutiert wird, steht im Nationalparkrat nun die Entwicklung gemeinsamer Tourismus- und Infrastrukturkonzepte für die Nationalparkregion auf der Tagesordnung. Auf eines will sich Rückert aber trotz konstruktiver Beratungen nicht so einfach einlassen: öffentliche Sitzungen des Nationalparkrats. Die werden vor allem von Projekt-Gegnern immer wieder gefordert, die bei den bislang nichtöffentlichen Beratungen des Gremiums mangelnde Transparenz beklagen. Die Öffentlichkeit an den Sitzungen teilhaben zu lassen, wäre "eine vertrauensbildende Maßnahme", hatte beispielsweise Kreisrat Hermann John in der jüngsten Sitzung des Kreistags gefordert.

"Im Nationalparkrat wird durchaus auch kritisch und kontrovers diskutiert", versicherte Rückert gestern, daher habe er bislang die Nichtöffentlichkeit der Beratungen geschätzt.

So wertvoll das Herstellen der Öffentlichkeit manchmal sei, so wertvoll sei manchmal eben auch der geschützte Rahmen, so Rückert: "Da kann man auch mal was aus dem Bauch heraus sagen und muss nicht alles auf die Goldwaage legen."

An Transparenz mangelt es seiner Meinung nach trotzdem nicht: "Wir machen im Anschluss an die Sitzungen alles, was wir besprochen haben, öffentlich", versichert der Landrat.

In den Regularien des Nartionalparkrats sei die Nichtöffentlichkeit der Sitzungen festgeschrieben, sagt Rückert, will diesen Kritikpunkt aber aufgreifen und sich der Diskussion nicht verschließen: "Wir werden das Thema im Nationalparkrat nochmals bereden", kündigte er gestern auf Nachfrage an.