FußballRückzug des FC Horb tangiert Spielplan des Stadtteil-Pokalturniers und die Klasseneinteilung

Von Tim Geideck

Das einstige Flaggschiff ist auf Grund gelaufen: Der FC Horb hat sich vom Spielbetrieb abgemeldet. Aber hat dieser Schritt auch Konsequenzen für andere Vereine? Ja – vor allem in Horb.

Bei der SG Dettlingen/Bittelbronn rauchten in den letzten Tagen regelrecht die Köpfe. Der Verein richtet in diesem Sommer das Stadtteilpokalturnier aus, der Spielplan steht bereits fest. Doch dass die Aktiven vom FC Horb nun das Fußballspielen eingestellt haben, wirbelt die gesamte Organisation kräftig durcheinander.

"Wir haben versucht, einen anderen Modus zu wählen, was aber zeitlich nicht möglich ist. Der Spielplan bleibt damit bestehen", sagt Dominik Schmid, Vorsitzender der SG Dettlingen/Bittelbronn. Konkret bedeutet das, dass der ASV Nordstetten ohne Spiel weiter ist und aus den drei anderen Dreier-Gruppen nun auch der beste Drittplatzierte ins Viertelfinale einziehen wird – eine Entscheidung, die nicht frei von Kritik bleibt. Schade findet Schmid aber vor allem, dass der FC Horb die Entscheidung über seinen Rückzug der SG Dettlingen/Bittelbronn gar nicht mitgeteilt hat: "Das haben wir erst auf Nachfrage erfahren."

Dass der FC Horb zumindest vorübergehend Geschichte ist, sorgt bei Schmid jedoch für Betroffenheit: "Das ist schade für eine Stadt wie Horb." Auch für das Stadtteilpokalturnier sei das ein Verlust, sportlich und finanziell. "Das sind natürlich Einnahmen, die wegbleiben. Aber wir werden das Beste daraus machen", betont Schmid.

Von der Abmeldung des FC Horb ist das Stadtteilpokalturnier aber nicht nur jetzt im Sommer betroffen, sondern auch bei der noch prestigeträchtigeren Winter-Variante in der Hohenberghalle. Dort ist der FC Horb in der kommenden Saison sogar turnusgemäß Veranstalter. Für den zweiten Vorsitzenden und bisherigen FCH-Trainer Sebastian Beron steht jedoch fest: "Es bleibt dabei, wir werden das Turnier ausrichten. Dass wir keine Mannschaft mehr haben, hat ja mit der Organisation an sich nichts zu tun."

Nicht zuletzt wird die Abmeldung Auswirkungen auf die Kreisliga B haben. Durch die Abmeldung würde die Staffel 2 zur kommenden Saison aus nur noch zehn Mannschaften bestehen. Dazu sagte der stellvertretende Bezirksvorsitzende Dieter Arnold, dass man vermutlich eine Mannschaft von der Staffel 1 in die Staffel 2 umsiedeln werde.

Und auch hier steht wieder die SG Dettlingen/Bittelbronn im Mittelpunkt: Sie musste erst vor zwei Jahren von der Staffel 2 in die Staffel 1 wechseln, stieg von dort auf, wird nach dem sofortigen Abstieg nun aber wohl zurück in die Staffel 2 gesteckt. Dieses Hin und Her nervt den SG-Chef Dominik Schmid: "Wir sind nicht froh darüber, dass wir schon wieder abgeschoben werden. Uns wäre es lieber, wenn wir einfach mal irgendwo bleiben könnten, auch wenn wir direkt an der Grenze liegen." Da allerdings das Gerücht aufgekommen ist, dass der FC Holzhausen II von der Staffel 3 in die B2 wechseln könnte, müsse man erst einmal abwarten, wie die Staffeln letztendlich tatsächlich eingeteilt werden.

So oder so: Das Hick-Hack um die Staffeleinteilung sorgt Jahr für Jahr bei den Vereinen für Unmut. "Ich kann diese Kritik nachvollziehen", sagt der stellvertretende Bezirksvorsitzende und B1-Staffelleiter Dieter Arnold, "13 oder 14 Vereine pro Staffel wären genau richtig. Im Moment ist das aber einfach nicht machbar." Da dieses Problem nicht nur im Bezirk Nördlicher Schwarzwald besteht, habe der WFV dieses Thema ganz oben auf seine Agenda gesetzt. Momentan sei vom Verband eine Kommission beauftragt, bis Ende 2016 entsprechende Ergebnisse hinsichtlich einer Spielklassenreform vorzulegen. Bis dahin, sagt Arnold, müsse man hoffen, dass sich die Zahl der Mannschafte nicht weiter verringert: "Elf Mannschaften in einer Staffel ist wirklich das absolute Minimum. Weniger dürfen es nicht sein", betont Arnold, der die Abmeldung des FC Horb bedauert: "Jeder Rückzug ist ein Verlust. Aber wir nehmen jeden dann auch mit Freude wieder auf."