Hospizdienst: Jubiläum wird mit Theaterstück gefeiert / Hilfe für Kranke und ihre Angehörigen

Der ambulante Hospizdienst Freudenstadt feiert sein 25-jähriges Bestehen. Dazu haben die "Hospizler" den Schauspieler Andreas Klaue eingeladen. Am Freitag, 22. September, spielt er ab 19 Uhr im Gemeindehaus Ringhof das Stück "Du bist meine Mutter".

Freudenstadt. Im Mai 1992 wurde die ökumenische Sitzwachengruppe Freudenstadt gegründet und 2003 in ambulanter Hospizdienst Freudenstadt umbenannt. Motivierte Frauen und Männer begleiten seither jedes Jahr etwa 25 bis 30 sterbende Menschen und unterstützen ihre Angehörigen.

Sie kommen, wenn sie gerufen werden – vom Arzt, von der Krankenschwester oder von den Angehörigen – und besuchen die Kranken im Krankenhaus, im Altenpflegeheim oder zu Hause. Die Mitglieder des Hospizdienstes kommen aus unterschiedlichen Berufs- und Altersgruppen und gehören verschiedenen Konfessionen und Weltanschauungen an.

Voraussetzung für einen Einsatz am Krankenbett ist die Teilnahme an einem Grund- und Aufbaukurs Hospiz und an Fortbildungsveranstaltungen. Einmal im Monat trifft sich die Gruppe zu Fallbesprechungen, Erfahrungsaustausch und Beschäftigung mit inhaltlichen Themen unter der Leitung von Pastoralreferent Michael Paulus.

Nähe und Mitgefühl zeigen

Getragen wird der Hospizdienst von der evangelisch-methodistischen, der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde Freudenstadt. Mit den Richtlinien für die Selbstverpflichtung ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter hat sich die Gruppe selbst Regeln gegeben für den Umgang mit Sterbenden, für die Fortbildung der Ehrenamtlichen und für eine freiwillige Schweigepflicht.

Bei ihren Einsätzen im Krankenhaus, in Altenpflegeheimen oder in privaten Wohnungen sehen die Hospizhelfer ihre Hauptaufgabe darin zu trösten, zu beruhigen, Nähe und Mitgefühl zu zeigen, die Hand zu halten und auch miteinander zu schweigen. Auch kleine Wünsche der Patienten oder Angehörigen können erfüllt werden.

Dabei ist es der wichtigste Grundsatz, dass die Weltanschauung des Kranken und seiner Familie respektiert wird. Der Hospizhelfer soll Achtung und Ehrfurcht vor dem Leben und Leiden des Kranken gewinnen. Manchmal ist eine Begleitung nur einige Stunden oder eine Nacht nötig, manche Menschen werden über längere Zeiträume begleitet, wenn sie an einer unheilbaren Krankheit leiden.

Im Jahr 2016 hat die die ambulante Hospizgruppe Freudenstadt 21 sterbende Menschen begleitet, davon 15 im ambulanten Bereich. In der Summe haben die ehrenamtlichen Hospizler etwa 800 Stunden an einem Sterbebett verbracht und etwa 700 Stunden wurden für Fortbildungen eingesetzt, zusammen sind das etwa 1500 geleistete Ehrenamtsstunden.

Das Jubiläum wird am Freitag mit einem Theaterabend mit dem Schauspieler Andreas Klaue gefeiert. Er spielt im Ringhof das Stück "Du bist meine Mutter". Darin geht es um einen Sohn und seine an Demenz erkrankte Mutter. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für das stationäre Hospiz in Nagold wird gebeten.