Das Schwarzwald Center wurde am Donnerstag offiziell eingeweiht. Foto: Fritsch

"Die Region hat darauf gewartet": OB unterstreicht Freudenstadts Bedeutung als Mittelzentrum.

Freudenstadt - Die "gewöhnlichen" Kunden dürfen erst heute ab 8 Uhr ins neue Schwarzwald Center. Doch bereits gestern Abend konnten sich viel Prominenz und geladene Gäste bei Häppchen und Sekt ein Bild von Freudenstadts neuem Einkaufszentrum machen.

Der Boden auf Hochglanz gewienert, die Geschäfte fein herausgeputzt – so präsentierte sich die "Mall" zum festlichen Ereignis. Am Vormittag waren noch Handwerker hinter den Kulissen am werkeln. Doch nach fünf Jahren Projektentwicklung und Bauzeit kann sich Freudenstadts neues Vorzeigeobjekt wahrlich sehen lassen.

Das betonten denn auch die Redner bei der offiziellen Einweihung. Werner Schödel war vom Investor der Immobilien Treuhand GmbH (ITG) aus Düsseldorf angereist und gab bekannt, dass die ITG 25 Millionen Euro in das Projekt investiert habe. In etwa die selbe Summe hätten nochmals die Händler für ihre Geschäfte in die Hand genommen.

Schödel ging auf die Geschichte des Projekts ein, die mit dem ersten Kontakt zu Oberbürgermeister Julian Osswald im Jahr 2008 begann. 2010 hatte sich die Stadt entschieden, einen Wettbewerb für das Einkaufszentrum auszuschreiben, den die ITG gewann. Schödel sprach von Sitzungen, die bis in die Nacht hinein gedauert hätten, von Planungen, die immer wieder umgeworfen worden seien und von der nicht immer einfachen Abstimmung der städtebaulichen Belange und der Interessen der Händler.

Winter wirft Bau um drei Monate zurück

Werner Schödel erinnerte sich auch, dass auf dem Grundstück, als es von seiner Gesellschaft gekauft wurde, noch der städtische Bauhof stand und erst ein neuer entstehen musste, bis die alten Schuppen abgerissen werden konnten. Ende Juni 2013 übergab die Stadt das geräumte Grundstück der ITG und der Tochter Centrum Bau, die das Projekt vor Ort umsetzte. Werner Schödel, der das Projekt stets begleitete, blickte auf den Winter 2014/2015, zurück, der den Bau um drei Monate zurückwarf, und er entschuldigte sich bei den Nachbarn an der Eugen-Nägele-Straße und der Gottlieb-Daimler-Straße für etliche Unnannehmlichkeiten wie vollgelaufene Keller oder gekappte Leitungen sowie Schmutz, ohne die so ein Bau eben nicht vonstatten gehe. "Jetzt kehrt hoffentlich Entspannung ein", sagte der Vertreter der ITG.

Ein dickes Lob hatte Schödel für die Stadtverwaltung Freudenstadt und besonders das Bauamt mit Rudolf Müller an der Spitze parat. "Mit Ihnen macht es Spaß, Projekte anzugehen", betonte er und war besonders von der "Kultur des Anpackens" begeistert. "Die Bürger aus der Region werden entscheiden, ob wir Gutes geschaffen haben", hob Schödel hervor und wünschte allen Händlern sowie der "guten Fee", Center-Managerin Christina Krause, "a guats Händle".

Auch Oberbürgermeister Julian Osswald ließ auch die Baugeschichte des Schwarzwald Centers Revue passieren. Es liege in der Natur der Freudenstädter, dass alles zunächst kritisch beäugt werde. "Doch auf diese Entwicklung können wir stolz sein", so Osswald. Er hob hervor, dass die Idee für das Einkaufszentrum aus der in einem Gutachten belegten Notwendigkeit gewachsen sei, dass vor allem in der Nordtadt Handelsflächen fehlten. Außerdem erwähnte Osswald den Neubau des Bauhofs, der die Stadt sechs Millionen Euro gekostet habe.

Auf dem Gelände sei nun ein Objekt entstanden, "das es in Freudenstadt in dieser Größenordnung noch nie gab". Trotz einiger Widrigkeiten sei die Umsetzung "hervorragend gelaufen". Mit dem Rewe-Center Culinaria Bader habe Freudenstadt nun einen Vollsortimenter, "den man in Baden-Württemberg vergeblich sucht", schwärmte der OB. Für das Zentrum habe man Marken gefunden, die man sich gewünscht habe. "Wir hätten zwar gerne noch einen "H & M" gehabt, doch das kriegen wir auch noch hin", bemerkte Osswald. Er hob hervor, dass das Sortiment im Schwarzwald Center die Innenstadt ergänze. Dadurch werde der Kuchen des Handels größer und für alle bleibe mehr übrig.

Stadt mit großer Außenwirkung

Dass Freudenstadts Handel 220 Millionen Euro Umsatz im Jahr macht und dass in der Stadt 88 Prozent mehr Geld ausgegeben wird als in Freudenstadt vorhanden ist, beweise die Außenwirkung und die Bedeutung der Stadt als Mittelzentrum. "Auch die Region hat darauf gewartet, ich bin überzeugt, dass das Schwarzwald Center ein Erfolg wird!", rief Osswald aus und wünschte allen ein "Glück auf".

Center-Managerin Christina Krause freute sich über die Eröffnung und dankte allen am Bau Beteiligten. Für die Bauleiter vor Ort, Martin Brechmann, Daniela Brücher und Franz Schwarzwald, hatte sie jeweils ein Luftbild dabei, damit sie Freudenstadt nicht vergessen. Nach einem Rundgang durch die Einkaufspassage lud Hans-Dieter Bader die Gäste in den neuen Rewe-Markt zu kulinarischen Köstlichkeiten und zum Umtrunk ein.