Mit dem Verkehrskonzept für den Nationalpark befasste sich der Rat in Freudenstadt. Foto: Schürmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Nationalpark: Rat verabschiedet Management-Konzept / Bürgerinfo startet in Sachen Verkehrswege

Der Nationalparkrat hat das Waldmanagement beschlossen und den Zwischenstand des Verkehrskonzepts diskutiert.

Kreis Freudenstadt. Dies waren die zentralen Themen der Sitzung des Nationalparkrats, der jetzt in Freudenstadt tagte. Die Arbeitsgruppe für das Waldmanagement habe die Anregungen aus der Beteiligung in das bisherige Konzept eingearbeitet, heißt es in einer Pressemitteilung des Rats. Der Nationalparkrat sei "äußerst zufrieden" mit dem Ergebnis und beschloss das Waldmanagement.

Schutz der Nachbarwälder

Das Waldmanagement ist eines der zentralen Elemente und legt fest, wie mit dem Wald im Nationalpark umgegangen wird. In den Entwicklungszonen des Gesamtgebiets soll in den ersten 30 Jahren noch eingegriffen werden. Die dortigen Waldflächen sollen in einen Zustand versetzt werden, der ihre schrittweise Zuweisung zu den Kernzonen ermöglicht.

Außerdem wird angestrebt, den für den Nordschwarzwald charakteristischen Bergmischwald sowie Moore, Grinden, Kare und andere naturschutzfachlich hochwertige Flächen zu erhalten und zu fördern. Diese Ziele sollen mit möglichst geringem menschlichem Eingreifen erreicht werden.

Zum Waldmanagement gehört auch ein "situatives Borkenkäfermanagement" in der Entwicklungszone, das das "intensive Borkenkäfermanagement" in den Pufferstreifen ergänzt. Näheres will die Verwaltung des Nationalparks noch diese Woche bekannt geben.

Das Konzept wurde auch der Öffentlichkeit vorgestellt. Hierzu fanden sechs Führungen statt, an denen 89 Personen teilnahmen. Eine spezielle Führung für Privatwaldbesitzer sei mangels Interesse nicht zustande gekommen. Aus dieser Bürgerbeteiligung hätten sich 91 Anregungen und Standpunkte ergeben. In Zukunft werde es regelmäßige Führungen für Bevölkerung und Politiker der Region geben. Auch bei der Umsetzung der Maßnahmen soll die Bevölkerung durch Pflanz- oder Pflegeaktionen beteiligt werden. Dauerbeobachtungsflächen würden angelegt, die die langfristige Entwicklung des Waldes nachvollziehbar darstellen. Außerdem sollen beim Pflanzen von neuen Bäumen seltenere Arten wie Bergahorn, Esche oder Bergulme berücksichtigt werden.

Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller begrüßte das nun beschlossene Waldmanagement-Modul: Es sei eine ausgewogene Mischung, die gleichzeitig "den Schutz der umliegenden Wälder in vollem Maße sicherstellt". Der Vorsitzende des Nationalparkrats, Landrat Klaus Michael Rückert, schloss sich der positiven Beurteilung an: "Durch die intensive Diskussion und die umfassende Beteiligung aller betroffenen Gruppen haben wir hier ein wirklich zukunftsträchtiges Konzept für den Wald im Nationalpark und um ihn herum."

Auch der aktuelle Stand zum Modul Verkehrskonzept wurde in der Sitzung diskutiert. Das digital basierte Konzept soll für eine nachhaltige und innovative Mobilität für Gäste und Bevölkerung in der Nationalparkregion sorgen. Auch hier gab es eine Beteiligung der Öffentlichkeit. Der Rat lobte den Zwischenstand des Konzepts und die bisher geleistete Arbeit. Die beauftragte Agentur PTV arbeite daran weiter. Als nächstes findet eine erste Online-Information statt. Es wurde zudem über erste Umsetzungsschritte diskutiert, wie beispielsweise die Straßenbeschilderung zum Nationalpark, etwa ein touristisches Hinweisschild an der A 5, oder Lärmmessungen entlang der B 500.

 Unter der Internetadresse www.schwarzwald-nationalpark-im-dialog.de können sich Interessierte ab Ende Juli über das Verkehrskonzept informieren. Am 11. September startet die aktive Beteiligungsphase.