Timm Kern bei der Diskussion mit Jugendlichen in der Waldorfschule. Foto: Büro Kern Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Auch Cannabis-Legalisierung und Sicherheitspaket sind Thema bei Debatte mit FDP-Politiker

Die Einschränkung von Freiheitsrechten durch das aktuelle Sicherheitspaket und Rechtspopulismus waren Thema einer Diskussion von 60 Waldorfschülern und dem FDP-Landtagsabgeordneten Timm Kern.

Freudenstadt. "Gerade junge Menschen müssen ihre Interessen an der Wahlurne vertreten", appellierte Kern am "Tag der Freien Schulen" an der Freien Waldorfschule Freudenstadt im Gespräch mit den Schülern der Klassenstufen 10 bis 13.

Diese interessierten sich bei seinen Berichten aus der aktuellen Arbeit eines Landtagsabgeordneten besonders für die Themen Freiheit und Sicherheit, was Kern mit dem in diesen Tagen im Landtag diskutierten Sicherheitspaket verknüpfte. Der Politiker berichtete von den kontroversen Diskussionen im Innenausschuss und brachte seine Haltung auf den Punkt: "Wir wollen einen wehrhaften Rechtsstaat, damit Polizisten und Geheimdienste gegen Terroristen mit den notwendigen Instrumenten vorgehen können. Aber wir wehren uns entschieden gegen die anlasslose Massenüberwachung unbescholtener Bürgerinnen und Bürger."

Entkriminalisierung von Suchtkranken sollte auf die Agenda

In der Diskussion mit den jungen Menschen kristallisierte sich heraus, dass es ein ständiger Balanceakt sei, die menschlichen Bedürfnisse nach Freiheit und Sicherheit in Einklang zu bringen. "Totale Sicherheit wird es nicht geben", sagte der FDP-Politiker.

Ein weiteres Thema war die von einigen Schülern thematisierte Legalisierung von Cannabis. In diesem Punkt folgte Kern der Linie der Bundes-FDP nicht und lehnte die Legalisierung der Droge ab. Jedoch stellte er auch dar, dass entkoppelt von einer Legalisierungsdiskussion eine Entkriminalisierung von Suchtkranken auf der Agenda stehen sollte.

Der gefährlichen Entwicklung in Deutschland und Europa, bei der nationalistische und extremistische Stimmen salonfähig werden, wollen sowohl die jungen Menschen als auch der Landtagsabgeordnete klar entgegen treten.

Klare Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus

Sie stimmten in der angeregten Diskussion darin überein, dass es gegen Nationalismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit die klare Haltung eines jeden Einzelnen für Demokratie, Menschenrechte und Minderheitenschutz brauche.