Francesco Infantone vor seinem Schnellrestaurant in der Martin-Luther-Straße. Foto: Müller

Kalifornischem Weinhersteller ist Markenzeichen zu ähnlich. Betreiber Francesco Infantone ist ratlos.

Freudenstadt - Francesco Infantone muss das Logo für sein Schnellrestaurant "Il Gallo House of Chicken" aufgeben – vier Jahre nachdem er es beim Marken- und Patentamt in München eintragen ließ.

Der gebürtige Sizilianer betreibt in der Martin-Luther-Straße ein auf Hähnchen spezialisiertes Schnellrestaurant. Vor zwei Jahren hatte Infantone Post von einem Anwalt des kalifornischen Weinherstellers Gallo bekommen. Der mahnte an, dass das Logo des Schnellrestaurants dem des Weinproduzenten zu ähnlich sei. Auch das zeigt den Schriftzug Gallo und einen Hahn.

Infantones Rechtsanwalt hatte dem Schnellrestaurant geraten, nicht zu reagieren. Vor einem halben Jahr ging Gallo dann legte Widerspruch beim Marken- und Patentamt in München ein – und bekam Recht. Infantone muss sich nun ein neues Markenzeichen suchen.

Das Patentamt begründet seine Entscheidung damit, dass zwischen den beiden "Zeichen eine Verwechslungsgefahr" besteht. Außerdem seien die angebotenen Dienstleistungen sehr ähnlich, führt das Amt weiter aus.. Diese Begründung will dem ehemaligen Deutschen sowie Europa- und Weltmeister im Kickboxen nicht einleuchten. Es gebe allein in Italien tausende Restaurants, bei denen Gallo ein Namensbestandteil sei – und hier sei die Ähnlichkeit der Dienstleistungen, die das Amt anführt, ja noch frappierender, argumentiert er. Infantones Gesundheit ist angeschlagen. Der Stress wegen des Streits um den Namen tue ihm gar nicht gut. Auch deswegen hat er auf einen Widerspruch gegen die Entscheidung des Amts verzichtet, auch wenn er sie nicht verstehen kann.

Gut 2000 Euro hätte es ihn alleine gekostet, Widerspruch einzulegen, der Ausgang sei aber ungewiss. Inzwischen hat sich Infantone einen neuen Anwalt genommen, aber der macht ihm auch keinen Mut.

Selbst wenn er in der nächsten Distanz gewinnen sollte, könnte Gallo dann diese Entscheidung anfechten. Und wenn er am Ende eines langen Prozesses letztlich gewänne, würde er hinterher dennoch auf den Kosten sitzen bleiben. "20 000 oder 30 000 Euro tun denen nicht weh, mich machen sie kaputt", sagt Infantone. Deshalb hat er über seinen Rechtsanwalt dem Weinproduzenten vorgeschlagen, statt "Gallo" die Bezeichnung "Galletto" für sein Schnellrestaurant zu verwenden. Eine Antwort hat er noch nicht erhalten.