Sie wollen Kindern helfen (von links): Yvonne Fauser, Oberärztin der Frauenklinik, Renate Maehl, Pflegedirektorin, Hans-Martin Haist von der Kinderwerkstatt Eigen-Sinn, Chefarzt Jürgen Schulze-Tollert, Onkologieschwester Silke Schäfer-Hess und Gruppenleiterin Heide Wagner-Aescht Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt der Onkologischen Tagesklinik und der Stiftung Eigen-Sinn / Kinder von Schwererkrankten im Fokus

Von Gabriele Adrian

Freudenstadt. Das Leid von Kindern, deren Mütter oder Väter schwerst erkrankt sind, beschäftigte die Mitarbeiterinnen der Onkologischen Tagesklinik des Freudenstädter Krankenhauses so sehr, dass sie etwas unternehmen wollten. Das Projekt "Schmetterlinge" soll diesen Kindern wieder Freude in ihr Leben bringen.

Silke Schäfer-Hess ist onkologische Fachkrankenschwester. Sie weiß, wie sehr schwer erkrankte Mütter das Leid ihrer Kinder beschäftigt. Immerhin sind die Kleinen mit der Erkrankung der Mutter konfrontiert. Die zweite Sorge gilt dem Ehemann, und erst zum Schluss denken diese Mütter an sich selbst. Gerade in der Zeit, wenn die Therapie im Krankenhaus abgeschlossen ist und der Alltag wieder in die Familie einkehren sollte, seien die Mütter oft nicht in der Lage, Kinder, Haushalt und möglicherweise auch die berufliche Tätigkeit zu bewältigen. Und genau dort möchte das Projekt "Schmetterlinge" ansetzen.

Hans-Martin Haist möchte den traumatisierten Kindern zur Seite stehen. Einmal in der Woche, freitags von 12 bis 16 Uhr, sollen die betroffenen Kinder nicht nur betreut werden, sondern auch zum Gespräch, gemeinsamer Freizeit und Spiel ermutigt werden. Mit Heide Wagner-Aescht hat Haist eine erfahrene Heilpädagogin und Fachfrau für Psychotraumatologie gefunden, die bereit ist, die Aufgabe zu übernehmen. In Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen der onkologischen Station und des Kinder- und Jugendhospizdiensts der Malteser sollen Kontakte geknüpft und betroffene Familien angesprochen werden. Die Kinder sollen in den Gruppen erzählen dürfen, miteinander spielen und Spaß haben. Selbstvertrauen, Stärke, Entscheidungsfähigkeit und Selbstsicherheit sollen vermittelt werden. Dabei sollte die vorgesehene Gruppe nicht mehr als acht Kinder zählen, damit genügend Zeit ist, gezielt auch auf Einzelfälle einzugehen, erklärt Haist.

Besonders wichtig ist den Initiatoren, dass den Eltern keine Kosten entstehen sollen. Hans-Martin Haist gestand allerdings, dass für die Finanzierung des Projekts großzügige Spenden benötigt werden. "Wir sind bereit", versicherte der Leiter der Kinderwerkstatt und zitierte einen seiner Leitsprüche: "Entweder es gibt einen Weg oder wir finden einen!"

Wer das Projekt "Schmetterlinge" unterstützen möchte kann sich bei der Kinder- und Jugendwerkstatt Eigen-Sinn, Badstraße 47, unter Telefon 07441/95 06 54 melden.