Auf einem Turm der Stadtkirche wurde zum Schickhardt-Film ein Interview gedreht. Unser Bild zeigt (von vorne) Anja Richmann, Reinhold Beck, Rainer Wälde, Andreas Lehmann und Daniel Sikinger. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Dokumentarfilmer Rainer Wälde dreht in Freudenstadt / Szenen auf dem Marktplatz und in der Stadtkirche

Von Lothar Schwark

Freudenstadt. Stadtbaumeister Heinrich Schickhardt (1558 bis 1635) prägte über ein halbes Jahrhundert das Erscheinungsbild zahlreicher Städte in Baden- Württemberg und dem Elsass. Mit der Planung Freudenstadts gelang ihm eine Meisterleistung.Diese Tatsache veranlasste die Stadt Freudenstadt als Mitglied des Vereins "Heinrich Schickhardt Kulturstraße des Europarats", sich an einem Dokumentarfilm mit dem Titel "Der schwäbische Leonardo" über den herzoglichen Baumeister zu beteiligen.

Filmproduzent Rainer Wälde, der das Drehbuch schrieb und Regie führt, reiste jetzt mit seinem Team nach Freudenstadt, um einen sechsminütigen Streifen zu drehen, der dann sowohl als einzelner kleiner Film vertrieben wird, als auch in ein größeres Werk über die Italienreise Schickhardts in den Jahren 1599 und 1600 eingearbeitet wird. Bei den Dreharbeiten, die am Donnerstag in Freudenstadt stattfanden, wurde Wälde begleitet von Produktionsassistent Daniel Sikinger und Kameramann Andreas Lehmann.

Rainer Wälde wurde in Freudenstadt geboren und verbrachte hier sein erstes Lebensjahr. Es folgte ein Wechsel nach Freiburg. Wälde kehrte später zurück und besuchte von 1970 bis 1972 in Freudenstadt das Kepler-Gymnasium. Als Diplom-Verwaltungsrat arbeitete er zunächst in Kehl. Der Empfehlung eines Professors, er sei zu kreativ für diesen Job, folgte Wälde und wechselte den Beruf.

Mittlerweile in Limbach/Lahn beheimatet, dreht der ehemalige Freudenstädter seit über 20 Jahren Dokumentarfilme mit großem Erfolg. Sein Hauptthema ist überwiegend die europäische Geschichte. Er erhielt inzwischen fünf Filmpreise, darunter den begehrten "World Media Award". In seinem Schickhardt-Projekt wird die Reise nach Italien dargestellt.

In einer Rückblende in dem Film denkt Schickhardt in einer Kutsche an die Gründung Freudenstadts zurück. Für die sechs Filmminuten aus Freudenstadt setzte das Produktionsteam unter anderem das Christophstal, den Friedrichsturm, das Stadtarchiv, den Marktplatz und die Stadtkirche filmisch in Szene.

Reinhold Beck, ehemaliger Leiter des Amts für Bildung, Familie und Sport und Vizepräsident des Vereins "Heinrich Schickhardt Kulturstraße des Europarats" stand dem Team als Ansprechpartner zur Verfügung. Auf der Plattform der Stadtkirche wurde ein Interview gedreht. An diesem nahm außerdem Anja Richmann vom Stadtarchiv teil, die das Filmteam über den Tag begleitete.

Betreut wurden die Filmemacher auch von Mitgliedern des Schickhardt-Vereins. Wilfried Setzler aus Tübingen, Beirat im Verein, schaute ebenfalls vorbei. Als mehrfach ausgezeichneter Fernsehjournalist hat Wälde eine ganz besondere Beziehung zu Schickhardt. Recherchen ergaben, dass es wohl verwandtschaftliche Beziehungen zwischen der Familie Wäldes und Heinrich Schickhardt gibt.