Nettes Lächeln: Die gebürtige Freudenstädterin Isabella Vinet im Gespräch. Foto: Himmelsbach

Interview: Isabella Vinet hat Hauptrolle im Thriller "gefällt mir". Rolle ist ihr auf den Leib geschrieben.

Freudenstadt - "Don’t act, just be – du darfst eine Rolle nicht spielen, du musst in sie hineinschlüpfen", sagt Isabella Vinet. Das dürfte der aus Freudenstadt stammenden Schauspielerin bei ihrem neuesten Streifen nicht schwer gefallen sein. Denn die Hauptrolle im Thriller "gefällt mir" ist ihr auf den Leib geschrieben. Wir sprachen mit Vinet über den Film und die Schauspielerei.

Isabella Vinet, "gefällt mir" ist ein Horror-Thriller, ist das Ihr Genre?

Nein, eigentlich nicht. Das ist mein erster Thriller. Bislang habe ich eher in Dramen gespielt. Dort hatte ich zwar auch immer charakterstarke Rollen, aber jetzt durfte ich in eine Rolle schlüpfen, in der ich mal richtig draufhauen konnte.

Was hat Sie an diesem Drehbuch von Michael David Pate fasziniert?

Erstmal fand ich es faszinierend, dass ein Typ aus Heide ein Drehbuch schickt und schon große deutsche Stars in der Crew hat. Als ich es gelesen habe, hat mir die Art gefallen, wie Pate erzählt, mit schönen Dialogen und viel Spannung. Und mich hat auch die Thematik interessiert. "gefällt mir" ist ein Thriller mit Message. Er beleuchtet unseren Umgang mit dem Internet und die Leichtfertigkeit, mit der wir dort Dinge von uns preisgeben. Ich glaube es ist vielen nicht bewusst, welche Gefahren da lauern können. Ich hoffe, dass "gefällt mir" nachdenklich stimmt, denn mit einem Film kann man Botschaften gut transportieren, er geht tiefer und spricht Emotionen an.

Apropos Emotionen: mit Ex-Teenie-Star Tobias Schenke vor der Kamera, wie ist das?

Lustig! Tobi ist ein chaotischer, aber liebenswerter Mensch. Das Drehen mit ihm hat viel Spaß gemacht. Er hat schon in vielen Filmen gespielt und eine erstaunliche Tiefe, was das Schauspiel anbelangt. Das hilft natürlich auch dem Gegenpart. Aber eigentlich gilt das für das ganze Team. Während der sechseinhalb Wochen Drehzeit sind wir fast wie eine Familie zusammengewachsen.

Welcher Kollege hat Sie am meisten beeindruckt?

David Gant. Er ist ein Schauspieler mit einer unglaublichen Ausstrahlung. Außerdem ist er ein sehr lieber Mensch. Aber auch Charles Rettinghaus, der im Film einen Polizisten spielt, ist beeindruckend. Für mich ist er einer der besten deutschen Schauspieler und so etwas wie mein Mentor und Vorbild.

Warum wurde als Drehort Heide gewählt?

Ich denke, dass Michael Pate das schon sehr bewusst getan hat. Man denkt immer, solche Horrorgeschichten passieren nur in Großstädten. Aber es kann überall passieren, denn das world wide web ist überall. Aber neben all den Botschaften ist "gefällt mir" auch ein Unterhaltungsfilm, bei dem man viel lachen kann und vor Spannung die Fingernägel in den Kinosessel gräbt.

Hat sich Ihr Internetverhalten nach dem Dreh verändert?

Ja! Was Öffentlichkeit anbelangt, bin ohnehin vorsichtig. Aber die Dreharbeiten haben mich nachdenklich gemacht, und ich habe manches gelöscht, was ich ins Netz gestellt hatte.

In welchem Film sind Sie als nächstes zu sehen?

In einem internationalen Sience-Fiction-Film von Regisseur Bjoern Gromoll, der auch schon bei Filmen wie "Transformers" oder "Lissi und der wilde Kaiser" mitgearbeitet hat. Der Film heißt "Augmented" und handelt von Wirtschaftskonzernen, die menschliche Gene manipulieren. Darin spiele ich die Hauptrolle, wieder eine Rebellin. Außerdem bin ich im nächsten Jahr in der RTL-Serie "Der Lehrer" zu sehen und im Frühjahr starten die Dreharbeiten für den Kinofilm über Youtube-Star Freshtorge, da ist fast das alte Team von "gefällt mir" wieder dabei.

Info: Der Film

"gefällt mir" (FSK 16) wird am Samstag ab 19 Uhr im Central Kino in Freudenstadt gezeigt. Karten für die Premierenvorstellung und die After-Show-Party mit den Hauptdarstellern und dem Regisseur im Martinique gibt es an der Kinokasse und auf Vorbestellung. Weitere Infos unter www.gefaelltmir-film.com