In der Christophorus-Schule in Freudenstadt wurde eine erhöhte TVOC-Belastung in einem Nebengebäude festgestellt. (Symbolfoto) Foto: dpa

Keine Beanstandung in Christophorusschule. Von erhöhten TVOC-Werten ist lediglich ein Nebenraum betroffen.

 Freudenstadt - Nach der Überprüfung der Raumluft an der Christophorus Schule in Freudenstadt und der Feststellung einer erhöhten TVOC-Belastung in einem Raum des Nebengebäudes der Schule, wendet sich Landrat Klaus Michael Rückert heute in einem Informationsschreiben, das unserer Redaktion vorliegt, an die betroffenen Eltern, Lehrer und Schüler.

In dem Brief informiert Landrat Rückert über das Ergebnis der Messungen an der Christophorusschule und in den heilpädagogischen Gruppen. Er betont, dass im Gegensatz zu einem Raum im Nebengebäude der Schule, der von drei heilpädagogischen Gruppen genutzt wird, im Schulgebäude alle Werte im Normalbereich liegen.

Wert liegt weit über sofortiger Eingreifgrenze

In dem Nebenraum wurde ein TVOC-Wert (Total Volatile Organic Compound) von 4477 Mikrogramm je Kubikmeter gemessen. Die sofortige Eingreifgrenze liegt bei 3000 Mikrogramm je Kubikmeter, weshalb die Gruppen umgehend geschlossen worden seien (wir berichteten). "Der Nebenraum wird nicht als Unterrichtsraum für Schülerinnen und Schüler genutzt", betont Rückert. Ab heute kommen die heilpädagogischen Gruppen in den Räumen der Christophorusschule unter.

TVOC sind flüchtige organische Verbindungen, die zu Reizungen der Schleimhäute und Geruchsbelästigungen führen können. Hauptquellen, so informiert Rückert, könnten Einrichtungsgegenstände, Lösemittel Haushalts- und Hobbyprodukte sowie Bau- und Renovierungsmaterialien wie Farben, Lacke der Kleber sein. Das Landratsamt hat nun Rückert zufolge folgende Schritte geplant: "Wir werden in den betroffenen Räumen weitere Messungen vornehmen und möglicherweise auch Materialproben nehmen, um die gemessenen Werte zu überprüfen und zu bestätigen und die Emissionsquelle(n) festzustellen."

Weitere Messungen und Materialproben werden genommen

Danach werde ein schrittweiser Rückbau vorgenommen, um die Auswirkungen auf die Raumluftkonzentration untersuchen zu können. Weiter mahnt Rückert zur Besonnenheit: "Ich bin sicher, das wir mit dieser Vorgehensweise den Interessen der Lehrer, Schüler und Kinder in den heilpädagogischen Gruppen wie auch des Landkreises als Schulträger gerecht werden, und bitte Sie, dies mitzutragen." Rückert verspricht weiter zu informieren, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.

Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald sagte gestern in der Sitzung des Freudenstädter Gemeinderats, dass das Bauamt die jüngsten Fälle von Schadstoffbelastungen an Schulen ernst nehme und eine Risikobewertung vornehmen werde.