Die Agentur für Arbeit meldet für den Landkreis Freudenstadt im Januar eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent. Foto: Lang Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehr Arbeitslose zu Jahresbeginn / Quote im Landkreis Freudenstadt liegt bei 3,9 Prozent

Region. Trotz guter Konjunkturlage ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim im Januar auf 14  304 gestiegen. Das sind 1287 oder 9,9 Prozent mehr als im Dezember und 193 oder 1,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, liegt jetzt bei 4,5 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte höher als im Dezember. Im Januar 2014 lag sie ebenfalls bei 4,5 Prozent.

"Die Höchststände der Arbeitslosigkeit liegen in jedem Jahr in den Wintermonaten zu Jahresbeginn", so Jürgen Schwab, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

Der Arbeitskräftebedarf ist, bedingt durch die Feiertage zum Jahreswechsel und Betriebsferien im Januar, zurückgegangen. Insgesamt wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 706 freie Stellen gemeldet, 345 oder 32,8 Prozent weniger als im Vormonat und 156 oder 18,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das Thema Qualifizierung werde in diesem Jahr im Vordergrund stehen, damit noch mehr Arbeitslose von der guten Arbeitsmarktlage profitieren als bisher, sagte Schwab.

Hinter den reinen Bestandszahlen verstecken sich intensive Bewegungen. So meldeten sich im Januar 3659 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren 146 oder 3,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 2374 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 226 oder 8,7 Prozent weniger als im Januar 2014. Der Abschluss bei zwei- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen führt immer im Januar und Februar zu einer vorübergehenden Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen. Mit 1274 jüngeren Arbeitslosen stieg die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe gegenüber Dezember um 199 oder 18,5 Prozent. Die Nachfrage nach jungen, gut qualifizierten Fachkräften ist hoch, es werden sich für diese jungen Menschen voraussichtlich schnell Anschlussbeschäftigungen finden, so die Agentur für Arbeit.

Die Zahl der arbeitslosen Männer erhöhte sich gegenüber dem Vormonat mit 789 oder 11,8 Prozent deutlich stärker als die der arbeitslosen Frauen (plus 498 oder 7,8 Prozent). Denn in den wetterabhängigen Außenberufen sind insbesondere Männer beschäftigt.

Im Vergleich der Geschäftsstellenbezirke bleibt Mühlacker mit einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent an der Spitze, gefolgt von Calw, Freudenstadt und Horb mit jeweils 3,9 Prozent, Nagold mit 4,3 Prozent und Bad Wildbad und Pforzheim mit je 5,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Kreis Freudenstadt hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent erhöht. Vor einem Jahr lag sie noch bei 4,2 Prozent. Insgesamt waren 2583 Personen arbeitslos gemeldet, davon 1343 (52 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1240 (48 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wurden 223 Stellenangebote gemeldet. Aktuell sind 794 offene Stellenangebote im Bestand, 66 oder 9,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Insgesamt waren im Bezirk der Agentur Mitte Januar 3274 unbesetzte Stellen registriert, 225 oder 6,4 Prozent weniger als im Dezember, aber 280 mehr als vor einem Jahr.