Ein seltenes Bild in den ersten 60 Minuten: Tuttlingens Levent Üner (Mitte) lässt Raphael Ruf (rechts) ins Leere laufen und auch Alexander Eßlinger kann nicht eingreifen. Foto: Schade Foto: Schwarzwälder-Bote

LandesligaFC Holzhausen vergibt beim SC 04 Tuttlingen Chancen zur Führung

Von Arno Schade

Da war für den FC Holzhausen am Sonntag in Tuttlingen zwar mehr drin, aber trotz einer 0:2-Niederlage beim Mitaufsteiger lässt sich auf der Leistung auf bauen.

Schon beim nächsten Neulingsduell am kommenden Sonntag im heimischen Panoramastadion gegen den GSV Maichingen könnte dann Zählbares auf dem Punktekonto landen.

Die Personalquerelen im Umfeld der Mannschaft waren bei Onur Hepkeskin ("dazu möchte ich gar nichts sagen") und der Mannschaft offensichtlich im Gegensatz zu den Fans kein Thema, die vor dem Anpfiff noch leidenschaftlich und auch kontrovers die Personalie des zurückgetretenen Fußball-Vorstands Halit Ipekcioglu diskutierten. Mit dem Anpfiff standen aber sportliche Aspekte im Vordergrund, wobei zunächst auffiel, dass bei nur drei aufgeführten Ersatzspielern Sven Schwalber auf dem Spielberichtsbogen fehlte.

Auf dem Spielfeld war aber weder von der dünn besetzten Ersatzbank, noch von den zuletzt kassierten sieben Gegentreffern auch nur ansatzweise etwas zu spüren. Der FC Holzhausen nahm, immer wieder offensiv in Szene gesetzt durch den von Minute zu Minute sich besser ins Spiel hinein findenden Mittelfeldregisseur Ilie Iordache, die Partie spätestens nach zehn Minuten fest in die Hand. Das gut gestaffelte Mittelfeld mit dem defensiven Abräumer Raphael Ruf gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe und entlastete damit die Abwehr-Viererkette, die vor allem in der zweiten Etage überhaupt nichts anbrennen ließ.

Pech aus Sicht der in der ersten Halbzeit voll überzeugenden Gäste, dass auf der anderen Seite mit dem vor der Saison vom Drittligisten CSM Sighetu-Marmatiei aus Rumänien zum SC 04 Tuttlingen gekommenen Torwart Andrei-Alexandru Burdun ein Könner zwischen den Pfosten stand. Gleich mehrfach stand Burdun einem Holzhausener Treffer nach besten Chancen im Weg, parierte dabei unter anderem einen Kopfball von Roland Hoch.

Immer wieder gefährlich im Tuttlinger Strafraum tauchte vor allem der neben Yasin Erdem als Sturmspitze aufgebotene Marco Sumser. "So lange Ugur Akbaba fehlt, müssen wir uns vorne anders behelfen", so Trainer Onur Hepkeskin zur Versetzung des Ex-Rottweilers in die vorderste Front.

Bereits in der Vorwoche war Sumser unter den Torschützen, diesmal blieb ihm ein Treffer vor allem dank der Torwartkünste von Andrei-Alexandru Burdun verwehrt. Vor allem dessen Parade in der 66. Minuten war Extraklasse, hätte der ins Tordreieck gezirkelte Schuss aus halb linker Position doch genau unter die Latte gepasst.

Vielleicht aber wäre auch der rumänische Keeper machtlos gewesen, als Marco Sumser schon nach 25 Minuten einmal mehr mit einem starken Antritt dem Tor zustrebte, von seinem Gegenspieler Emin Tule im Strafraum aber offensichtlich regelwidrig ausgebremst wurde. "Das hätte zumindest der Assistent sehen müssen, dass ich festgehalten worden bin", schimpfte Marco Sumser auf die Entscheidung des insgesamt sehr großzügig die Partie leitenden Schiedsrichters Luca Bühler, das Spiel ohne einen Elfmeter weiter laufen zu lassen.

Mit zwei Gelegenheiten leiteten dann die Gastgeber ab der 62. Minute die Wende im Spiel ein, für die mit Florin Tirca ein weiterer Rumäne maßgeblich verantwortlich zeichnete. Mit seinen jetzt vom FC Holzhausen nicht mehr unterbundenen Vorstößen auf der rechten Seite bereitete er beide Tuttlinger Treffer und damit den Sieg entscheidend vor. "Das war der vierte Sieg im sechsten Spiel; damit können wir als Aufsteiger wohl sehr zufrieden sein und freuen uns jetzt auf das Derby am Freitag in Zimmern", so SC-Trainer Ralf Hellmer, der die starke Leistung der Gäste anerkannte das hätte auch ein 0:0-Spiel sein können und wir haben uns lange sehr schwer getan."

Den Blick voraus richtete im Donaustadion auch Onur Hepkeskin, der mit dem Auftritt seiner Spieler und der positiven Reaktion auf die herbe 2:7-Heimniederlage gegen die TSG Tübingen durchaus zufrieden war. Zumindest einen Punkt hätte man auch verdient gehabt.