AOK Nordschwarzwald wertet Fehlzeiten aus / Ein Krankheitsfall dauert im Durchschnitt 10,4 Tage

Region. Muskel- und Skeletterkrankungen, insbesondere Rückenbeschwerden, ebenso wie Atemwegserkrankungen sind die häufigsten Krankheitsursachen in der Region.

Das ergab eine Auswertung der AOK Nordschwarzwald zu den Fehlzeiten ihrer pflicht- und freiwillig versicherten Mitglieder für das erste Halbjahr. "Diese beiden Diagnosehauptgruppen machen in der Region Freudenstadt knapp 35 Prozent der krankheitsbedingten Fehltage aus", sagt Uwe Renz, Koordinator des betrieblichen Gesundheitsmanagements der AOK Nordschwarzwald. Der Krankenstand in der Region Freudenstadt liegt 0,7 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt von 5,1 Prozent im Nordschwarzwald. Dieser Wert setzt sich zusammen aus dem Krankenstand der Region Calw mit 5,0 Prozent, der Region Pforzheim mit 5,5 Prozent und der Region Freudenstadt mit 4,4 Prozent.

Ebenso ist der Anteil der Erkrankungen wegen psychischen Belastungen in der Region Freudenstadt mit 8,8 Prozent aller Fehltage deutlich geringer als der Wert im gesamten Nordschwarzwald mit 9,5 Prozent. Die psychosomatischen Erkrankungen sind dabei nicht berücksichtigt.

Statistisch gesehen wurde im vergangenen Halbjahr etwa die Hälfte aller Beschäftigten mindestens einmal krankgeschrieben. Ein Krankheitsfall dauerte im Nordschwarzwald im Schnitt 10,4 Tage. In der Region Freudenstadt 9,9 Tage. "Allerdings wird sich der demografische Faktor zunehmend bemerkbar machen", sagt Renz. Während bei den jungen Arbeitnehmern bis 30 Jahren in der Region Freudenstadt die durchschnittliche Dauer je Krankheitsfall unter sechs Tagen liegt, erhöht sich dieser Durchschnittswert bei den über 50-Jährigen auf mehr als 15 Tage je Krankschreibung.

Obwohl bei den Beschäftigten über 50 Jahren im ersten Halbjahr 2014 prozentual weniger Personen mindestens einmal krankgeschrieben wurden (45 Prozent) als bei den jüngeren Kollegen zwischen 20 und 30 Jahren (50 Prozent), ist der Krankenstand bei der älteren Gruppe mit 5,8 Prozent deutlich höher als bei der jüngeren Vergleichsgruppe (3,2 Prozent). Bei den über 60-Jährigen klettert der Krankenstand sogar auf über sieben Prozent. Diese Zahlen und das Wissen um die demografische Entwicklung machten deutlich, dass nachhaltige Bemühungen in der Prävention und Gesundheitsförderung zum Wohl der Beschäftigten und der Betriebe notwendig sind. "Die Höhe der Krankenstände variiert zwischen den Branchen und Betrieben von unter zwei bis 13,1 Prozent", berichtet Renz.