Naturschutz: Bürgerbeteiligung startet

Region. Das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe erstellt vier neue Managementpläne für Natura 2000-Gebiete. Dazu gibt es eine Bürgerbeteiligung.

Das RP werde in den nächsten zwei Jahren für die drei Gebiete der Kategorie Fauna-Flora-Habitat (FFH) Elzbachtal und Odenwald Neckargerach, Kaltenbronner Enzhöhen und Kleinenztal und Schwarzwaldrandplatten sowie für das Vogelschutzgebiet Nordschwarzwald, Managementpläne erstellen. Seit 2005 werden für alle im Regierungsbezirk Karlsruhe liegenden Natura-2000-Gebiete entsprechende MaP erarbeitet und mit den Partnern vor Ort umgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde.

Die Zwischenbilanz könne sich sehen lassen: Mit den nun neu begonnenen Plänen bearbeitet das RP Karlsruhe derzeit MaP für 23 Natura-2000-Gebiete, 31 MaP seien für den Regierungsbezirk Karlsruhe bereits fertiggestellt worden. In den kommenden Wochen würden zunächst die wertvollen Lebensräume und Arten in den vier Gebieten erfasst.

Experten stellen fest, wo sich zum Beispiel Vorkommen von Gelbbauchunken, bestimmten Vögeln, Fledermäusen oder Lebensräume der Moorwälder, dystrophen Seen, Berg-Mähwiesen oder orchideenreicher Magerrasen finden. Dazu erkunden und begehen die Experten die Wiesen, Gewässer und Wälder. Eigentümer und Nutzer werden darauf hingewiesen, dass Grundstücke im Natura 2000-Gebiet dazu betreten werden dürfen.

Das Regierungspräsidium wird dazu in Kürze die betroffenen Städte und Gemeinden mit weiteren Informationen versorgen. Auf Grundlage der ausgewerteten Ergebnisse werden anschließend Ziele und Empfehlungen zur Erhaltung und Entwicklung der Arten und Lebensräume ausgearbeitet.

Die MaP für die Natura 2000-Gebiete würden unter Beteiligung der Öffentlichkeit erstellt, um das vorhandene Wissen vor Ort zu nutzen oder frühzeitig Probleme bei der späteren Umsetzung des Planes zu erkennen. Für jeden MaP werde während der Planungsphase ein Beirat eingerichtet, der die unterschiedlichen Nutzer- und Interessengruppen vertritt. Der Beirat unterstützt die Erstellung eines jeden MaP und berät bei der konkreten Planung der Maßnahmen. Bürger werden gebeten, ihre Anregungen bei den Informationsveranstaltungen des Regierungspräsidiums und während der öffentlichen Auslegungen der Pläne einzubringen. Landnutzer erfahren zu diesem Zeitpunkt auch, für welche Flächen sie finanzielle Unterstützung für eine angepasste Bewirtschaftung erhalten können.