Die "Arkaden-Jazzer" (von links) Bernd Schuchard, Hans von Tiesenhausen, Hans Bodo Hartmann, Eberhard Krieg, Marek Strobel und Siegfried Brodt Foto: Krimmling Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Freudenstädter "Arkaden-Jazzer" geben in Lautermühle begeisternden Jubiläumsauftritt

Sie haben's einfach drauf: Ihr Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen gaben die Freudenstädter "Arkaden-Jazzer" in der Lautermühle. Das Sextett hatte offenbar selbst viel Freude am Auftritt und spielte weit über die vorgesehene Zeit hinaus bis kurz vor Mitternacht.

Freudenstadt-Dietersweiler. Persönlich zugewiesene Parkplätze, das Glas Sekt zur Begrüßung, Kulinarisches vom Waldcafé Teuchelwald und von Gabriele Soravia mitgebrachter Wein aus Italien schufen die Grundlage für ein gelungenes Jubiläumskonzert drunten in der Mühle.

Zu Gast waren am Samstagabend die "Arkaden-Jazzer" aus Freudenstadt, laut Veranstalter eine fast schon als historisch zu bezeichnende Band, die ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Wer’s schon wusste, hat sich nicht gewundert, dass sechs Herren fortgeschrittenen Alters die Bühne betraten, die mit ihrer bunten und beschwingten Musik die zahlreichen Zuhörer begeisterten.

Musiker und Zuhörer genießen den Abend gleichermaßen

Zu hören waren Interpretationen von Standard-Titeln wie dem "Basin Street Blues", "Hello Dolly", "At The Jazz Band Ball" und "Beale Street Blues" bis hin zu Stücken wie "Sydney Bechets" und das durch Chris Barber berühmt gewordene "Petite Fleur". Auch anderen Gattungen entstammenden Titeln wie "Bei mir biste scheen" standen auf dem Programm. Auf der Bühne der Lautermühle hatten sich eingefunden: Der Bandleader Hans von Tiesenhausen aus Freudenstadt (Sopran- und Tenorsaxofon), Eberhard Krieg aus Besigheim (Trompete), Siegfried Brodt aus Nufringen (Posaune), Hans Bodo Hartmann aus Freiburg (Banjo und Gitarre), Marek Strobel aus Freudenstadt (Bass) und Bernd Schuchard aus Filderstadt (Schlagzeug). Ohne vorbereitetes Programm zu spielen, ist für die "Arkaden-Jazzer" kein Wagnis. Auch wenn der verhinderte Posaunist Gernot Haug kurzfristig durch Siegfried Brodt aus Nufringen vertreten wurde. Der Jazz – insbesondere die ursprüngliche Spielart Dixieland – ist ein improvisierendes Musizieren. Fest steht lediglich die Melodie mit ihrer Akkordfolge, die sich stets wiederholt. Alles andere ist spontan und einmalig.

Deshalb können Musiker miteinander spielen, selbst wenn sie sich auf der Bühne zum ersten Mal begegnen. Der besondere Reiz des Abends bestand darin, wie die "Arkaden-Jazzer" musikalische Missverständnisse – unausbleiblich beim Spielen nie gemeinsam geprobter Stücke – dennoch schlüssig und unter Applaus des gut gelaunten Publikums über die Bühne gebracht haben.

Auch Zuhörerwünsche wurden erfüllt. Viel Lob war von den Besuchern auch für die zur Jahreszeit und zum Event passende Dekoration und über die besondere Atmosphäre im voll besetzten Konzertraum zu hören. Mit einem Weinpräsent gratulierte Markus Beilharz den "Arkaden-Jazzern" zum Jubiläum, unter dem humorvollen Hinweis an die Künstler, nicht mit dem Spielen aufhören zu dürfen, ehe das Publikum gegangen sei. Offensichtlich hatten Besucher und Musiker gleichermaßen ihre Freude, denn es wurde bis spät in die Nacht hautnah Musik geboten und genossen.