Christoph Gründler zeigt die hochwertige technische Ausstattung eines der Spezialeinsatzfahrzeuge. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Notfalltage: Gebrüder-Gründler-Stiftung organisiert Veranstaltung für Fachpublikum und Laien

Die schnelle und richtige Versorgung von Notfallpatienten kann über Leben oder Tod entscheiden. Mit den zweiten Freudenstädter Notfalltagen will die Gebrüder-Gründler-Stiftung nicht nur Profiretter sondern auch Bürger ansprechen.

Freudenstadt. Sowohl Laien als auch Fachpublikum können am 6. und 7. Oktober im Kongresszentrum Freudenstadt bei Vorträgen, im Praxistraining und in Workshops ihr Wissen erweitern. "Das Ganze unter Berücksichtigung der Strukturen im Landkreis Freudenstadt", berichtet Christoph Gründler bei der Vorstellung der Notfalltage.

Kritische Situationen rechtzeitig erkennen

Wert legt der Veranstalter darauf, dass die Besucher ein interessantes Programm geboten bekommen mit einfachen, auch im Notfall abrufbaren lebensrettenden Empfehlungen. Es geht unter anderem darum, kritische Situationen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu handeln, um beispielsweise einen drohenden Herzstillstand zu vermeiden. Eltern, Angehörige von Risikopatienten, Erzieher, Bademeister, Kraftfahrer, Lehrer, Vereinsverantwortliche, Trainer, Gastronomen und weitere interessierte Bürger sind willkommen.

Auch für das Fachpublikum, wie zum Beispiel Pflege-und Praxispersonal, Angehörige der Feuerwehren und Hilfsorganisationen und Ärzte gibt es spezielle Angebote bei den Notfalltagen. "Gerade diese bunte Mischung und das gemeinsame fachübergreifende Üben kam bei den ersten Notfalltagen 2015 gut an", erinnert sich Christoph Gründler.

Ein großer Teil der medizinischen Notfälle passiert im häuslichen Umfeld, weiß Gründler, der auch als Notarzt unterwegs ist. Bei diesen Fällen sei in der Regel kein Fachpersonal vor Ort, und der Betroffene sei auf sofortige Hilfe angewiesen. Für den Patienten sei es außerdem wichtig, dass das Zusammenspiel von Ersthelfern, Hilfsorganisationen und Krankenhaus reibungslos funktioniert.

Praktische Übungen in kleinen Gruppen

Themenschwerpunkte der Veranstaltung sind Herz-Kreislauf-Notfälle, Unfälle, Herz-Lungen-Wiederbelebung und Kindernotfälle. Praktisches Üben wird unter anderem an Patientensimulatoren in kleinen Gruppen und im geschützten Rahmen ohne Zuschauer angeboten. Für individuelle Fragen stehen die Referenten auch zwischen den Vorträgen bereit. Ein Fahrsimulator der Polizei sowie ein Überschlagsimulator ermöglichen den Teilnehmern, sich auf außergewöhnliche Situationen vorzubereiten.

Viele Patienten im Landkreis konnten durch den Einsatz der Gebrüder-Gründler-Stiftung mit ihren beiden Spezialfahrzeugen kritische Ereignisse wie Herzstillstände oder auch schwere Unfälle überleben. Bei den Notfalltagen findet am Freitag, 6. Oktober, eine Get-Together-Party statt. Der Vorstand der Gebrüder-Gründler-Stiftung und das Präsidium, bestehend aus Chefarzt Gunter Kaißling (Vorsitzender), Landrat Klaus-Michael Rückert, Oberbürgermeister Julian Osswald, dem Sprecher der leitenden Notärzte, Christoph Caratiola, und Kreisbrandmeister Frank Jahraus freuen sich schon jetzt auf besondere Tage. Die Organisation und Finanzierung der Veranstaltung erfolgen durch die gemeinnützige Gebrüder- Gründler-Stiftung und durch Spenden. Den Teilnehmern bleibt nur eine geringe Kostenbeteiligung.

Weitere Informationen: und Anmeldungen unter www.gruendler-stiftung.org.

Die Gebrüder-Gründler-Stiftung wurde 2011 von den Brüdern Markus und Christoph Gründler und Philipp Hiereth ins Leben gerufen. Seit 2015 unterstützen zwei Spezialeinsatzfahrzeuge mit modernster Rettungs- und Feuerwehrtechnik die regulären Rettungskräfte im Kreis Freudenstadt rund um die Uhr auf Anforderung der Leitstelle. Um die Fahrzeuge zielgerichtet einzusetzen, wurden die Leitstellendisponenten eigens geschult, denn sie müssen wissen, wann die spezielle Ausrüstung tatsächlich von Nutzen sein kann. Das Projektziel, nämlich die Verbesserung der Überlebenschancen einzelner Patienten im Landkreis wird, so Gründler, nicht nur durch die Unterstützung vor Ort erreicht, sondern auch durch die gemeinsame Optimierung von Versorgungsprozessen und Übungen.