Starke Frauen: Am Platzmeisterhaus im Christophstal hat der Kunstverein seine eigene Freiluft-Theaterbühne aufgestellt. Foto: Blaich

Kunstverein Freudenstadt präsentiert im Blauen Haus Werke von Wesselak, Müller-Häcker und Czycholl.

Freudenstadt - Drei Frauen, drei Künstlerinnen, drei physikalische Elemente der Kunst – im "Blauen Haus" im Christophstal sind noch bis Ende September Bilder und Skulpturen von Christina Wesselak, Gerda Müller-Häcker und Azra Czycholl ausgestellt. Im kleinen aber festlichen Rahmen wurde die Ausstellung eröffnet.

Nach einer passenden musikalischen Einstimmung durch die "Brass-Vögel", eine kleine Bläserformation aus Baiersbronn, begrüßte Danielle Hermann, Vorsitzende des Kunstvereins Freudenstadt, eine stattliche Zahl von Kunstfreunden und Interessierten bei der Vernissage. Das Blaue Haus im Christophstal ist eine geeignete Plattform für die Ausstellung der Kunstwerke der Künstlerinnen Christina Wesselak, Gerda Müller-Häcker und Azra Czycholl. Sie hatten eine Auswahl ihrer Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Thema "Raum – Licht – Perspektive" – "drei Begriffe aus der Physik, die aber auch zu einem anderen Verständnis für Kunstwerke verhelfen können", erklärte Hermann. Sie erläuterte den Zusammenhang der drei Begriffe im Hinblick auf drei ausgesuchte Kunstwerke der Künstlerinnen und interpretierte deren Werke aus ihrer Perspektive. Eine "schöne Reise voller Reize" wünschte sie den Besuchern auf ihrem Rundgang durch die Kunstausstellung, nachdem das Bläserensemble weitere musikalische Akzente gesetzt hatte.

Gerda Müller-Häcker beschäftigt sich seit 25 Jahren in ihrer Freizeit mit Seidenmalerei, seit zehn Jahren malt sie zusätzlich Acrylbilder. Dabei zählen hauptsächlich Landschaften und abstrakte Bilder zu ihren bevorzugten Motiven. Sie male aus dem Bauch heraus, erzählte sie.

Ebenfalls der Acrylmalerei hat sich Christina Wesselak verschrieben. Sie fertigt zudem Collagen und Skulpturen aus Speckstein und Alabaster, zwei weiche, leicht zu formende und zu bearbeitende Materialien. Bei ihren Skulpturen lasse sie sich einfach vom Stein leiten und überraschen, was letztlich dabei herauskommt. In ihren modernen Bildern verarbeitet sie kritische Themen, die zum Nachdenken und genau Hinschauen anregen sollen.

Azra Czycholl stellt hauptsächlich Landschaftsaquarelle und Acrylbilder auf Holz aus. "Ich male am liebsten mit Pflanzenfarben", sagt sie. Diese seien lebendiger und lassen ihre Landschaftsbilder atmen. Sie lasse sich beim Malen von den Farben leiten. Danielle Hermann verwies auf eine weitere Ausstellung, die von Mitgliedern des Kunstvereins gestaltet wurde. Sie ist im Christophstal, allerdings im Außenbereich, naturnah, zu bestaunen. Unterhalb des Gasthofs Schiff beim Platzmeisterhaus "wachsen starke Frauen aus dem Boden und gedeihen prächtig", erklärte sie. Zu sehen sind dort Skulpturen aus Holzstämmen – ehemaligen, zersägten Telefonmasten – die von mehreren Künstlern, darunter auch die Vorsitzende, mit Acrylfarben bemalt wurden. Sie sind zwischen 1,20 und 1,50 Meter groß, also nicht zu übersehen. u Die Ausstellung im "Blauen Haus" ist freitags von 18 bis 21 Uhr, samstags von 15 bis 19 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr zu sehen. Sie endet am 28. September.