Der Berg ruft: Heinz Pesavento erreichte beim Swissalpine-Marathon in Davos in der Altersklasse 5 den fünften Platz. Foto: Schwarzwälder-Bote

LeichtathletikPesavento bei Bergmarathon

Von Lothar Schwark

Wenn mehr als 5000 Teilnehmer Distanzen zwischen zehn bis 78 Kilometer angehen, steht der Swissalpine-Marathon in Davos auf dem Programm. Heinz Pesavento vom TV Baiersbronn nahm dieses Jahr daran teil.

Er trat in der Altersklasse M 70 beim K-42 an. Bei 42,195 Laufkilometern mussten 1860 Meter Höhendifferenz überwunden werden. Nach sechsmonatiger Zwangspause trainierte sich Pesavento ab Mai mit Teilnahme an Aufbauwettkämpfen an das geforderte Niveau heran: Da sprang beispielsweise beim Zehn Kilometer-Lauf am Hundseck mit 54,02 Minuten Platz eins der Altersklasse M-70 heraus. Den Schauinsland-Berglauf meisterte der Klosterreichenbacher – für ihn selbst überraschend – mit Platz zwei.

Dementsprechend motiviert meldete sich Pesavento zum sechsten Mal in Folge zum Swissalpine-Marathon an. Trotz strömenden Regens gingen mehr als 1000 Teilnehmer im Bergdorf Bergün die K 42 Distanz an. Nach einer Einführungsrunde um und durch Bergün ging es zunächst gemäßigt los, was sich aber schnell ändern sollte. Steiler wurde es auf dem Weg über Teva, Chauts und Valsana der 2640 Meter hoch gelegenen Kesch-Hütte entgegen. "Durch den aufgeweichten, schlammigen Untergrund war das bei zunehmendem Regen und nur vier bis fünf Grad Temperatur schon ein mühsames Unterfangen", sagt Pesavento. Zudem machte den Teilnehmern ein unangenehm stürmischer Wind zu schaffen.

Oben angekommen, ging es nach Aufnahme von warmen Getränken und einem leichten Regenschutz weiter auf die erste längere Bergabstrecke bis zum bekannten Panoramatrail. "Durch unendliche Pfützen und Schmierseife ähnlichen, morastigen Untergrund war vorsichtiges Laufen angesagt", beschreibt Pesavento die Tücken dieses Abschnitts.

Alles abverlangt habe ihm dann der Aufstieg zum Sertigpass auf 2749 Höhenmeter. Der endlos erscheinende Abstieg nach Sertig Dörfle auf 1860 Meter war für ihn der schwierigste Abschnitt, den er "mit angezogener Handbremse", aber ohne Ausrutscher bewältigte. Trotzdem forderte die Distanz ihren Tribut, Pesavento zog sich einen Muskelkrampf im Oberschenkel zu, der nur durch längere Gehpausen und entsprechende Verpflegung in den Griff zu kriegen war.

Die letzten zehn Kilometer legte Pesavento verhalten zurück um erschöpft, durchnässt und durchfroren in Davos nach 6:48,06 Stunden das Ziel zu erreichen. In der Klasse M-70 brachte ihm dies den fünften Platz ein. Unter mehr als 1000 Läufern reichte es zu Platz 579.