Schüler der Eduard-Spranger-Schule beim schriftlichen Abitur Foto: Eduard-Spranger-Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Erstmals Abiturprüfung im Fach Internationale Volks- und Betriebswirtschaftslehre

Freudenstadt. Eine Premiere gab es am Internationalen Wirtschaftgymnasium der Eduard-Spranger-Schule: 20 Schüler unterzogen sich der schriftlichen Abiturprüfung im Profilfach Internationale Volks- und Betriebswirtschaftslehre.

Die Themen der Prüfung klingen spannend und zukunftsweisend: "Multinational companies", "Employment and labour market policies" oder "Price determination on different kinds of markets". Dabei waren die Aufgaben in englischer Sprache gestellt. Doch das schien den Abiturienten keine großen Schwierigkeiten zu bereiten. Das Fazit der Prüflinge am Ende der 270-minütigen Prüfungszeit lautete nahezu unisono: "Es war machbar."

Ebenso sah es auch Oberstudienrat Hans-Peter Hirsch, der den Kurs vom ersten Schultag vor drei Jahren bis zur Prüfung betreut und auf das Abitur vorbereitet hat. Die Anspannung war ihm aber anzumerken. Denn auch der Lehrer wusste nicht, wie hoch das Kultusministerium in Stuttgart die Hürde für das neue Vorzeigeprofil gelegt hatte, bis er um 6.30 Uhr die Prüfungsaufgaben öffnen durfte. Prüfungsbeginn war dann um 8 Uhr.

Abteilungsleiterin Heidi Kist berichtete, dass die Abiturienten je nach Aufgabenauswahl 30 bis 50 Prozent der Aufgaben in englischer Sprache bearbeiten müssen. Darauf waren die 20 Prüflinge vorbereitet, denn der alltägliche Unterricht im Profilfach Internationale Wirtschaft wird ebenfalls zu einem Drittel in der Fremdsprache unterrichtet.

Die weiteren verpflichtenden Fächer Internationale Geschäftskommunikation, Global Studies oder Ökonomische Studien werden ebenfalls bilingual unterrichtet. Sonst gibt es nur geringe Unterschiede zu den Anforderungen im bewährten und bekannten Profil Wirtschaft (WGW) des Spranger-Gymnasiums. Letztlich müssen die Abiturienten zeigen, dass sie fachwissenschaftlich fit und tagesaktuell informiert in eine solche Prüfung gehen.

Die Schüler des ersten Abschlussjahrgangs erhalten nach bestandener mündlicher Prüfung im Juni das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife und zusätzlich das Internationale Abitur Baden-Württemberg. Danach stehen ihnen breite berufliche Perspektiven offen. Manch ein Freudenstädter WGI-Abiturient wird womöglich später im Ausland studieren und arbeiten. Vielleicht bleibt aber auch der ein oder andere als hoch qualifizierte Kraft in der Region. Den Schulträger der Eduard-Spranger-Schule würde das sicher freuen, dann hätte sich nämlich die Investition in die Schulen für Stadt und Landkreis gelohnt.