Die "AliSchwa"-Teilnehmer mit Projektleiter Esteban Santori (rechts) und Pädagogin Tabea Benzko (Dritte von links) berichteten im Oberlinhaus von ihren Erfahrungen beim Austauschprogramm im spanischen Alicante. Foto: Haubold Foto: Schwarzwälder-Bote

Auslandserfahrung in Alicante gesammelt / Abschluss des Austausch-Projekts AliSchwa im Oberlinhaus

Von Petra Haubold Freudenstadt. Das transnationale Austausch-Projekt AliSchwa geht in diesem Jahr zu Ende. Seit 2009 haben insgesamt 180 Jugendliche an einer berufspraktischen Qualifizierung in Schweden und in Spanien teilgenommen. 80 Prozent der jungen Erwachsenen starteten schon erfolgreich ins Berufsleben. Seit fünf Jahren gibt es AliSchwa, ein Austauschprogramm, das arbeitslose junge Erwachsene im Alter von 18 bis 30 Jahren aus den Landkreisen Calw und Freudenstadt Beschäftigungschancen durch ein Praktikum im Ausland vermittelt.

Eine Gruppe junger Menschen ohne Arbeit konnte deshalb im April zu einem siebenwöchigen Praktikum nach Alicante reisen – nach einer Vorbereitung von rund vier bis sechs Wochen. Das Projekt wird von einem Projektverbund verwirklicht, bestehend aus der Erlacher Höhe Calw-Nagold, dem Oberlinhaus Freudenstadt und der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim zusammen mit den Jobcentern der Landkreise Calw und Freudenstadt.

Gefördert wird "AliSchwa" im Rahmen der Projektreihe "Integration durch Austausch (IdA)" vom Europäischen Sozialfonds und dem Ministerium für Arbeit und Soziales.

Sieben Teilnehmer berichteten nun im Oberlinhaus von ihren Erfahrungen in Alicante. "Die jungen Menschen sind auf Orientierungssuche oder haben vielleicht schon eine Ausbildung abgebrochen", sagte Projektleiter Esteban Santori vom Oberlinhaus im Beisein zahlreicher Eltern, Teilnehmer und Aspiranten für den im Herbst zum letzten Mal geplanten Austausch nach Alicante.

Bei insgesamt 15 "AliSchwa"-Austauschprojekten wurden nunmehr schon 180 jungen Menschen eine neue Perspektive von Berufsausbildung und -leben nahegebracht. Die während des Praktikums erworbenen fachlichen und sozialen Kompetenzen seien entscheidende Meilensteine auf dem Weg zu einem selbstbewussten und verantwortungsvollen Einstieg ins Berufsleben oder Studium und würden die weitere Lebensplanung beeinflussen, betonte Santori. "Das Projekt bedeutet für euch eine Herausforderung, die euch verändert", sagte er zu den neuen Interessierten.

Ein wesentlicher Aspekt bei dieser beruflichen Partnerschaft sei das Erlernen der Sprache. Aber auch die Auseinandersetzung mit einer neuen Arbeitskultur und die Verantwortung, die die Praktikanten für sich selbst übernehmen müssten, spielten eine große Bedeutung. Da gehe man oft bis an seine Grenzen, wusste der Pädagoge. Die Teilnehmer, die im Frühjahr nach Alicante gereist waren, um dort in Unternehmen zu arbeiten, berichteten anhand einer PowerPoint-Präsentation über ihre Erfahrungen. Sieben Wochen Praktikumszeit in verschiedenen Institutionen und Betrieben liegen hinter den jungen Männern und Frauen.

Die Bilanz der Teilnehmer war durchweg positiv: "Die Vorbereitung begann mit einem Sprachkurs und meine fremdsprachlichen Kenntnisse haben sich in Spanien sehr verbessert", sagte beispielsweise Christian Hartmann. "An die Lebensbedingungen, wie etwa die späten Mahlzeiten am Abend oder die Herzlichkeit bei der Begrüßung habe ich mich schnell gewöhnt", ergänzte Chris Pischulti.

Auch die intensive Arbeitsatmosphäre und der offene Austausch mit den spanischen Kollegen und Praktikanten hätten geholfen, die erworbenen Kenntnisse zu erweitern, berichteten die Jugendlichen.

Die letzte "AliSchwa"-Gruppe darf nun im Herbst ihr Praktikum beginnen, denn nur noch bis Ende dieses Jahres werden die Berufspraktika mit Auslandserfahrung gefördert.