Das ehemalige Bahnhof-Hotel. Für die Freudenstädter Denkmalfreunde steht es für die Gründerzeit des Kurwesens in der Stadt und soll erhalten bleiben. Foto: Rath

Hochschulcampus: Denkmalfreunde kündigen Widerstand an. Verein will Gebäude in Uni-Außenstelle eingliedern.

Freudenstadt - Der Verein für Kulturdenkmäler Freudenstadt will den Abriss des ehemaligen Bahnhof-Hotels nicht einfach hinnehmen. Dies erklärte Siegfried Schmidt, Vorsitzender, gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Verein will bei der Stadt eine Petition einreichen. Wie berichtet, soll das Gebäude abgerissen werden, um Platz für den Hochschulcampus Nordschwarzwald am Hauptbahnhof zu schaffen.

Das ehemalige Hotel steht nach derzeitiger Planung der Labor- und Kongresshalle im Weg, die als Herzstück des Campus’ gilt. Dabei sei der Verein kein Gegner des Hochschulstandorts. "Im Gegenteil. Uns liegt sehr am Campus", so Schmidt.

Der Verein hofft aber, dass das historische Gebäude "ins Raumprogramm" der Uni-Außenstelle "eingegliedert" werden könne. "Das wird wahrscheinlich nicht einfach. Aber es gibt sicher einen Weg", so Schmidt.

Das einstige Bahnhof-Hotel wurde um 1900 gebaut. Laut Schmidt ist es "aus Denkmalsicht absolut erhaltenswert". Es sei baulich "unverfälscht" und stehe für "die Gründerzeit des Kurwesens in Freudenstadt". Behauptungen, es sei baufällig, bezeichnet Schmidt als "Humbug". Die Substanz sei sehr gut. Das Gebäude war zuletzt als Waldorf-Schule genutzt worden.

Dem Verein steckt offenbar noch der Beschluss, dass die Rappen-Keller abgerissen werden können, in den Knochen. Für Schmidt ist das ebenfalls ein Verlust "von einem weiteren Stück Alt-Freudenstadt". Anders als die alten Kellergewölbe, stehe das ehemalige Bahnhof-Hotel jedoch auf der Denkmalliste.

Das genaue Vorgehen will der Verein zunächst intern besprechen. Im Zuge des Bebauungsplanverfahrens werde er sich aber zu Wort melden.