Onkel als Trainer und reitsportliches Vorbild

Eva Brünz aus Waldachtal steht vor einem Karrieresprung. Aus dem Talent soll bald eine S-Springerin reifen. Die talentierte 17-jährige Amazone möchte im Jahr 2015 die S-Klasse erobern. Sie ist die reitsportliche Stammhalterin der Familie Brünz.

Die Schülerin des Technischen Gymnasiums Nagold soll einmal in die Fußstapfen ihres Onkels Andreas Brünz treten. Sie ist auf der hypermodernen Reitanlage Brünz in Salzstetten zu Hause. Dort hat sie die besten Voraussetzungen, sich auf weitere Ziele vorzubereiten.

Die ehrgeizige Springreiterin träumt davon, eines Tages in der Schleyerhalle in Stuttgart reiten zu dürfen. Von anderen hat sie erfahren: das ist Gänsehaut-Feeling pur. Dieses Jahr wäre es schon soweit gewesen. Doch Pech verhinderte es, dass sie in Stuttgart einreiten konnte. Im Stil-Springen hatte sie sich für die German Mastern qualifiziert. Nur ein Bandscheibenvorfall machte ihren frühen Lebenstraum zunichte. "Geärgert habe ich mich schon, an diesem großen Ereignis direkt vor der Haustür nicht teilnehmen zu können. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.", kann die Amazone ihren Frust nicht ganz verbergen. Dieses unbeschreibliche Gefühl vor Tausenden von Zuschauern mit der Elite zu reiten, das wäre ein Kick für sie.

Eva Brünz setzt auf ihren neunjährigen holländischen Warmblut-Wallach Brisbeen, der von Indoctro (Vater) und Valarnike (Mutter) abstammt. Mit ihrem "Breezy", wie sie ihr Pferd liebevoll nennt, sammelte sie im Jahr 2014 um die 13 Platzierungen in L- und M-Springen ein. Mit Brisbeen siegte sie im M*-Stilspringen im Mai in Ilsfeld mit der Wertnote 8.5 und erreichte die erste Qualifikation für die German Masters. In Legelshurst schaffte sie mit der Wertnote 8 und dem ersten . Platz die zweite Qualifikation für die Schleyerhalle.

Auch der erfolgsverwöhnte Springreiter Andreas Brünz hält große Stücke von seiner Nichte: "Sie ist sehr talentiert. Eva ist diszipliniert und kommt schnell weiter. Sie setzt Trainingsvorgaben sehr gut um." Für die anvisierten S-Springen bringe sie gute Voraussetzungen mit. Im M-Stilspringen ist sie unter den 15 besten in Baden-Württemberg angekommen.

Zuvor hat sie drei Jahre lang das Holsteiner Warmblut Liffey, ein S-Pferd ihres Onkels Andreas, geritten. Im Jahr 2011 erzielte sie schon neun Platzierungen im Reiterwettbewerb bis A-Springen und erwarb das Kleine Reitabzeichen in Altensteig.

Auf A- und L-Springen-Niveau kamen im Jahr 2012 knapp 20 Platzierungen zusammen. In Ellwangen erlangte sie das Große Reitabzeichen. Als 15-jährige erhielt sie in Calw-Altburg aus den Händen des Präsidenten des Pferdesportkreises Nordschwarzwald, Dieter Hoffmann, die Bronzemedaille für Ihren Springreiten-Erfolg bei den Kreismeisterschaften 2012.

Neun weitere Platzierungen in L- und M-Springen folgten im Jahr 2013. In Legelshurst kam sie mit Liffey auf den vierten Platz im M-Springen. 2013 trat Eva auch dem Achter-Team bei.

Reiten lernte sie im Alter von sechs Jahren auf einem Schulpferd in der Dressur bei Jürgen Buchal beim Reitverein Pfalzgrafenweiler. Was macht die Faszination Reiten aus? Eva Brünz: "Es macht Spaß und ich bin gern mit Tieren zusammen." Sie erinnert sich an ihr Pony Nebrasco, mit dem sie erste Schritte in der Dressur und im Führzügel-Wettbewerb und bis E-Springen sammelte. Mit ihrem zweiten Pferd Living Colours, einer bayrischen Warmblut-Stute, war sie noch bis E-Springen am Start. Heute bekennt sie: "Stuten liegen mir nicht so."

Viel zu verdanken habe sie ihrem Vater Dirk, früher selbst Reitsportler, und ihrem Onkel Andreas, auch ihr reitsportliches Vorbild ("Von ihm habe ich viel gelernt") neben Doppel-Olympiasieger Michael Jung aus Horb-Altheim.

Nach zwölf Jahren Reitsport startet die 17-jährige jetzt für den Reitsportclub (RSC) Salzstetten. Sie hat vor dem Jahr 2015 nur drei Wünsche: Erstens bald wieder gesund zu werden, zweitens einmal in der Schleyerhalle reiten zu können und drittens, sich in S-Springen zu behaupten. Die ersten Turniere im Jahr 2015 stehen in Offenburg und Wildbad Kreuth (Bayern) an.