So soll die Logistikhalle einmal aussehen. Foto: Oest

Brücke soll Gebäude mit Produktionsstätte verbinden. Klein: "Wir platzen aus allen Nähten."

Freudenstadt - Die Firma Oest baut eine Logistikhalle. Gestern erfolgte der Spatenstich, bereits im August 2017 soll der Bau fertig sein.

Die Halle an der Einmündung der Robert-Bürkle-Straße in die Wittlensweiler Straße soll als Fertigwarenlager für Schmierstoffe und Sonderkraftstoffe dienen. Beliefert wird sie über eine vollautomatisierte Transportbrücke vom Gelände des Unternehmens auf der anderen Seite der Wittlensweiler Straße aus.

"Für uns ist es ein wichtiger Schritt", sagte Alexander Klein, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Oest-Gruppe. Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren eine angenehme Entwicklung hinter sich. "Wir platzen aus allen Nähten", sagte Klein. Vor zwei Jahren begannen die ersten Planungen, es seien durchaus auch andere Standorte im Gespräch gewesen. Aber die Firma stehe zu Freudenstadt. Deswegen habe es ein "Heimspiel" werden müssen. Er sei froh, dass es nun eine Brücke zwischen dem eigentlichen Sitz und der Fertigwarenhalle geben solle, denn sonst wären die Kosten für den Transport zu hoch – und in der Branche kämpfe man um jeden Cent. Die Stadt habe in dieser Sache sehr geholfen.

Oberbürgermeister Julian Osswald dankte dem Unternehmen für die Standorttreue. Seit 1915 sei es in der Stadt ansässig. Und die Stadt lege Wert darauf, dass Oest auch am Standort bleibe. Es sei nicht selbstverständlich, in Freudenstadt ein Logistikzentrum zu bauen. Andererseits habe Freudenstadt ein Wachstum zu verzeichnen. So schlecht könnten die Bedingungen in der Stadt also nicht sein, sagte der Oberbürgermeister.

Mit dem Bau ist die Firma Goldbeck beauftragt. Diese habe Erfahrung mit solchen Projekten, sagte Jörg Parschat, der Leiter der Niederlassung Bodensee.

Mehrere Millionen Nutzfläche habe das Unternehmen bereits realisiert. 23 Firmen, die meisten von ihnen aus der Region, sollen mit Arbeiten an der Halle beauftragt werden, sagte Parschat. Im Januar soll bereits mit dem Tragwerk der Halle begonnen werden, im August solle die Halle bezugsfertig sein, sagte Parschat.

In einer ersten Planung war die Oest-Gruppe von 4,5 Millionen Euro Baukosten ausgegangen. Wegen der Brücke könnte die Kosten aber noch etwas höher ausfallen.

Seite 2: Projekt

Die Halle misst 100 Meter in der Länge, 20 in der Breite und 9,50 in der Höhe. Sie soll auf einer Nutzfläche von insgesamt 3600 Quadratmetern Platz für 2500 Paletten bieten.

Beheizt wird das Gebäude mit einer Gasbrennwerttherme. 56 Parkplätze sollen zur Verfügung stehen.

Für den Bau werden 8000 Kubikmeter Erdreich bewegt. Etwa 100 Tonnen Stahl und 1000 Kubikmeter Beton werden verbaut.

In der Halle selbst gibt es eingeschossige Einbauten. Die Tragkonstruktion besteht aus Stahlbetonstützen.

Eine Wellblechfassade mit Kassettenunterkonstruktion ist geplant. Die Fassadenfläche selbst ist 2700 Quadratmeter groß.

Die gesamte Kommissionierung wird in der Halle angesiedelt. Es soll mehrere Verladeterminals für Lastwagen geben.