Die Hexamutter staubte die Masken ab. Foto: Schwark

Narrenzunft legt zum 30-jährigen Bestehen richtig los. Großer Umzug am 2. Februar ist Höhepunkt.

Freudenstadt - Lang ersehnt, startete die Narrenzunft Freudenstadt mit einer stimmungsvollen Hästaufe in die neue Fasnets-Saison. 2013 ist eine ganz besondere. Schließlich feiert der Verein sein 30-jähriges Bestehen.Vom Nieselregen am Dreikönigstag ließen sich die Narren nicht stören. Mit fetzigen und schrillen Tönen schritten die Hexaheuler in Begleitung der Narrenzunft Freudenstadt vor das Stadthaus. Dort begrüßte der stellvertretende Vorsitzende Karl-Heinz Schau die zahlreichen Besucher, die das Maskenabstauben und die Hästaufe fröhlich verfolgten.

Zunftmeister Christof Hartmann hatte einen guten Grund, zuhause zu bleiben. Am 4. Januar bekam die Familie Zuwachs: Nathalie Hartmann brachte ihren Sohn zur Welt. Unter großem Jubel gratulierte die gesamte Narrenscharr: "Heut am Dreikönig isch’s endlich so weit, es beginnt eine neue Fastenzeit."

Mit einer schauerlichen Beschwörung erweckte Hexamutter Andrea Arbogast eine Hexe im Sarg liegend wieder zum Leben. Unter dem Motto "Jedem zur Freud’ und niemandem zum Leid" startete sie ihre Putzaktion. "Weg, weg mit dem Dreck", war lauthals zu vernehmen als Arbogast mit dem Staubwedel bewaffnet die Masken vom Staub befreite machte.

Zwischendurch legten die Hexaheuler kräftig los, während sich neue Mitglieder schon mal auf die Hästaufe vorbereiteten. Immer noch ein wohlgehütetes Geheimnis ist, welche Zutaten die "schauerliche Brühe" für die Neuankömmlinge beinhaltet. An den Gesichtern der Benannten konnte man sehr schön erkennen, dass der Trank wohl einen herben Beigeschmack hatte. Aber, wer ein richtiger Hästräger sein will, muss da durch. In den Kreis der Narrenzunft, die 240 Mitglieder aufweist, wurden mit den sechs Narrenkindern insgesamt neun neue Mitglieder aufgenommen.

In der Narrenzunft sind die Traditionsfiguren Bergmännle (1983), Keaberg Hexen (1984), Bärenfänger mit Bär (1997) und der Belzebuo (1998) beheimatet. Lukas, Leni, Justin, Kim, Felix, Marina (alle Narrenkinder) sowie Conni, Susanne und Sina (Erwachsene) überstanden das Brimborium bestens. Mit einem dreifachen "Hexa Heuler" und "Narri Narro" stimmte man sich auf die beginnende Fasnet nochmals mit allen Gästen kräftig ein. Im "Waag-stadl" startete folgend eine große Taufparty, bei der Stimmung pur herrschte.

Das Jahr 2013 bietet für die Freudenstädter Zunft eine ganz besondere Fasnet: Schließlich feiert der Verein sein 30-jähriges Bestehen, das am Freitag, 1., und Samstag, 2. Februar, mit einem großen Fackel- und Jubiläumsumzug gewürdigt wird. Hierzu werden voraussichtlich 60 Gruppen und 2700 Hästräger erwartet. Beim großen Brauchtumsabend am Samstag ist erstmals ein Tanzwettbewerb geplant.