Ein neues Verfahren zur Produktion von Solarmodulen hat die Firma Schmid in Freudenstadt entwickelt. Foto: Schmid Group Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Firma Schmid erhält für Entwicklung Preis / Solarmodule werden günstiger

Freudenstadt. Solarmodule zur Erzeugung von Strom werden immer günstiger. Kostete das Watt Peak 2007 noch 4,50 Euro, so liegt der Preis heute noch bei 35 Cent. Großen Anteil daran haben Maschinen des Freudenstädter Technologieunternehmens Schmid, die sich in den Produktionshallen fast aller führender Zell- und Modulhersteller weltweit finden.

Für ein neues Verfahren hat die Firma Schmid jetzt den "pv magazine award" gewonnen – eine Auszeichnung in der Photovoltaik-Branche. Das Freudenstädter Unternehmen erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Top Innovation". Die unabhängige Jury aus Wissenschaftlern und Managern der Photovoltaik-Branche geht davon aus, dass die Produktionskosten von Solarmodulen durch das neue Verfahren um weitere drei bis sechs Prozent sinken, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Nachfrage ist groß

Das verdeutliche die Kernkompetenz von Schmid: Komplette Produktionsprozesse im eigenen Technology-Center zu entwickeln und perfekt darauf ausgerichtete Maschinen zu bauen. Der Hintergrund: Solarmodule bestehen typischerweise aus 60 Solarzellen. Am Anfang des Herstellungsprozesses werden sie noch Wafer genannt. Bislang werden multikristalline Wafer meist mit Drahtsägen, die mit einem Gemisch aus Öl und Silizium-carbid-Körner arbeiten, aus einem gegossenen Siliziumblock getrennt.

Diamantdrahtsägen seien aber deutlich günstiger, weil sie schneller sind und weniger Silizium verschwenden, so die Firma Schmid. Pro Wafer könnten die Hersteller sechs bis acht Cent sparen. Einziges Problem: Der Diamantdraht hinterlasse eine glatte Oberfläche, die mit den bestehenden Produktionsmaschinen nicht weiterverarbeitet werden könne. Bisher vorgestellte Verfahren seien zu teuer und zu umweltschädlich gewesen. Bei der Lösung von Schmid bedürfe es nur eines Prozessschritst, um die Produktion aufzurüsten. Zudem verwende das Verfahren in der Photovoltaik-Industrie gebräuchliche Stoffe.

Umgerechnet auf einen Wafer, koste das Verfahren weniger als einen Cent, teilt Schmid weiter mit. Somit könnten die Zellhersteller fünf bis sieben Cent pro Wafer einsparen. Bei tausenden Wafern pro Tag ergebe sich "ein enormes Einsparpotenzial". Dementsprechend groß sei die Nachfrage nach dem neuen Maschinentyp aus dem Hause Schmid, so das Unternehmen.