Spieler des TagesMario Kreidler kommt Umstellung auf zwei Sturmspitzen zu Gute / "Blick auf die Tabelle macht uns stolz"
Von Arno Schade
Der Paukenschlag war gut gesetzt. Zum Abschluss der Vorrunde in der Fußball-Bezirksliga haben sich die SF Salzstetten mit der besten Saisonleistung und einem eindrucksvollen 6:1-Sieg gegen den SV Eutingen noch einmal nachdrücklich in Erinnerung gebracht. Zwei Treffer steuerte mit Mario Kreidler ein Stürmer bei, der maßgeblich am bisher einzigen Landesliga-Aufstieg beteiligt war.
Doch obwohl man nach dem jüngsten Erfolg bereits auf Rang drei vorgerückt ist , und nur ein Punkt auf den Relegationsplatz fehlt, hält man in Salzstetten den Ball erst einmal flach. "Unser Saisonziel war ein Platz unter den ersten Fünf, also sind wir voll im Soll", so der 27-jährige, der allerdings die aktuelle Situation auch genießt, "jeder Blick auf die Tabelle macht uns im Moment stolz." Schließlich gab es in Salzstetten auch andere Zeiten, denn nach dem Abstieg aus der Landesliga musste man sich erst einmal in der Bezirksliga neu finden.
Neue Impulse haben der Verein und Mario Kreidler selbst dabei auch durch den vor der Runde vorgenommenen Trainerwechsel erhalten, auch wenn er die langjährige Arbeit von Andreas Hug nach wie vor sehr hoch schätzt. Ihm persönlich zu Gute kommt die vom neuen Spieletrainer Daniel Kevric verordnete Neuausrichtung in einem 4-4-2-System anstelle der bisher gepflegten Spielweise mit ihm als einziger Spitze. Dass sein Sturmpartner und Neuzugang Alexander Gette dabei eine hohe Qualität mit ins Spiel einbringt, macht die Zusammenarbeit in der SF-Offensive um so befruchtender. So ist Mario Kreidler auch des Lobes über seinen Nebenmannes voll: "Er ist einfach brutal schnell und macht es mir durch seine Laufwege auch leicht ihn anzuspielen." Nicht von ungefähr führt der von der SG Rexingen/Dettingen gekommene Gette mit jetzt 17 Toren aus 15 Spielen die aktuelle Bezirksliga-Torschützenliste an.
Dass er selbst an diese Quote derzeit nicht herankommt, ist auch immer wieder notwendigen Verletzungspausen des Maschinenbau-Technikers geschuldet. "Mit Problemen am Sprunggelenk habe ich schon seit der Saison in der Landesliga zu tun", so Mario Kreidler, der beileibe nicht als einziger des Salzstetter Kaders gelegentlich aussetzen musste. Mit Mustafa Naim nach dessen zweiten Kreuzbandriss und Thomas Zimmermann hat man sogar zwei Langzeitverletzte zu beklagen. Auch andere Akteure fehlten zwischendurch zwei und drei Spiele lang, "aber unser guter Kader von 16 Spielern verträgt auch einmal einen Ausfall", macht der 1,97 m große Angreifer auf eine weitere aktuelle Salzstetter Stärke aufmerksam.
Doch man dürfe den Blick nicht nur auf die Offensive richten, fügt der im Unternehmen seines Vaters und SF-Vorsitzenden Holger Kreidler tätige Angreifer hinzu, "wir arbeiten als Team auch nach hinten sehr konzentriert." Ebenfalls ein Verdienst des viel an der Taktiktafel arbeitenden Trainers Kevric, der auch auf eine gut funktionierende Defensive Wert legt. Der Erfolg ist in der Tabelle abzulesen. Mit 16 Gegentoren weisen die SF Salzstetten hinter dem FC Holzhausen (13) den zweitbesten Wert der Bezirksliga auf.
"Und wenn man den Ausreißer bei unserer 1:5-Heimniederlage gegen den VfR Sulz einmal außer Acht lässt, sind wir dann sogar im Bereich des Tabellenführers", so Mario Kreidler, der sich nach eigener Aussage mit einem möglichen Weggang aus seinem Heimatverein noch nicht beschäftigt hat. Und das nicht nur, weil er familiär vielleicht Probleme bekommen könnte: "Ich habe alle meine Kumpels in Salzstetten und habe schon immer hier gespielt, da wechselt man nicht einfach so den Verein."
Noch einmal mit den SF Salzstetten aufzusteigen, das wär’s, auch wenn man sich jetzt trotz der sehr guten Ausgangssituation keinen Druck machen will. Mittelfristig aber ist die Landesliga ein Thema, gibt Mario Kreidler zu, "wir haben eine junge Mannschaft, da kann man in naher Zukunft einen Aufstieg schon ins Auge fassen."