Lothar Schmid Foto: Schmid

Interview: Neumitglieder der großen Parteien im Check. Baiersbronner war zuvor ein Jahr Sozialdemokrat.

Kreis Freudenstadt - Im Vorfeld der Bundestagswahl mobilisieren die Parteien. Wir stellen jeweils ein Neumitglied der sechs Parteien vor, die voraussichtlich in den Bundestag einziehen werden. Lothar Schmid aus Baiersbronn ist 56 Jahre alt und arbeitet als selbstständiger Elektrotechniker. Er ist zu Beginn dieses Jahres der AfD beigetreten, nachdem er aus der SPD ausgetreten war.

Warum sind Sie von der SPD in die AfD gewechselt?

Ich war nur ein Jahr in der SPD, weil ich mal die Arbeit einer großen Partei erfahren wollte. Ich musste leider feststellen, dass die SPD sich in einer ideologischen Blase abgekapselt hat. Die AfD bildet meines Erachtens die Lebensrealität unserer Gesellschaft am besten ab. Die etablierten Parteien sind für mich in einer Parallelwelt und arbeiten nur noch für den Machterhalt. Die AfD sagt dagegen "so geht’s nicht".

Ihre Partei will die Grenzen schließen – müssen sich Urlauber und Speditionen auf lange Wartezeiten vor Grenzposten einstellen?

Das ist möglich. Ein Land besteht aus seinen Grenzen und Bürgern. Wenn wir die Grenzen nicht schützen, kommt es zu einer Überflutung. Dann gibt es extreme Probleme. Ich kann der Idee der Grenzschließung schon beipflichten. Wir können nicht jeden reinlassen und müssen uns an deutsches Recht halten.

Was muss die AfD tun, um sich langfristig im Bundestag zu etablieren?

Man muss sich an vorher Gesagtes halten und es umsetzen. Wenn wir in den Bundestag kommen, werden wir endlich eine Opposition haben. Bisher hatten wir ja keine, sondern alles wurde abgewunken. Die aktuelle Opposition hat ja bisher alle Entscheidungen der Regierung freudestrahlend mitgetragen.