Bei der Fütterung lassen die Fische das Wasser im Teich nur so spritzen: Joachim Schindler (mit Mikrofon) führte Agrarminister Peter Hauk (Mitte) und die weiteren Besucher durch seine Forellenzucht Lohmühle. Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Besuch: Agrarminister Hauk informiert sich bei Bahnfahrt durchs Kinzigtal auch über Forellenzucht Lohmühle

Ländlicher geht’s nicht: Zum Abschluss seiner Bahnfahrt durch das Kinzigtal besuchte Agrarminister Peter Hauk (CDU) das idyllische Lohmühletal in Oberehlenbogen. Dort präsentierte ihm Joachim Schindler seine naturnahe Forellenzucht.

Alpirsbach-Ehlenbogen. "Fischerei ist keine Nebensache", bilanzierte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz nach einem Rundgang durch die Forellenzucht Lohmühle, bei der Betreiber Joachim Schindler mit viel Humor und noch mehr Informationen anschaulich seine Wirtschaftsweise vorstellte.

Nach der Naturpark-Marktscheune in Berghaupten, der Brennerei Wild in Gengenbach, der Firma Neumaier Industry in Hofstetten und dem Flößerpfad Kinzigtal war dies die letzte Station von Hauks Informationsfahrt mit der Kinzigtalbahn. Begleitet wurde der 56-Jährige von Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Vereinen, Verbänden und Organisationen. Im Lohmühletal waren auch Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, der Erste Landesbeamte im Freudenstädter Landratsamt, Reinhard Geiser, und der Alpirsbacher Bürgermeister Michael Pfaff dabei.

Agraringenieur Schindler hob hervor, dass 80 Prozent seiner Forellen lebend verkauft werden. 20 Prozent werden schon in dem Betrieb geschlachtet, zum Teil auch geräuchert und filetiert. "Das ist keine Speisefischmast", betonte Schindler. "Die Tiere müssen sich an die natürliche Umgebung anpassen."

Hauk war von der artgerechten Haltung von Bach-, Regenbogen-, Lachs-, Tiger- und Goldforellen, Bachsaiblingen und Namaycush in den 30 Teichen der Anlage sichtlich beeindruckt. Er machte deutlich, dass eine derartige Zucht hierzulande durchaus keine Nebensache ist: "Baden-Württemberg ist Forellenland", betonte der Minister, "im bundesweiten Vergleich sind wir Spitze." Das Land unterstütze die Betriebe mit praxisbezogener Forschung und einer breit gefächerten Beratung durch die Fischereiforschungsstelle in Langenargen. Zudem beteilige es sich an der europäischen Fischereiförderung. Rund 6,6 Millionen Euro stünden in Baden-Württemberg für die Förderperiode bis 2020 zur Verfügung.

Zum Abschluss des Besuchs bei der Forellenzucht Lohmühle moderierte Gerhard Faix, Leiter der Akademie ländlicher Raum, die das Tagesprogramm organisiert hatte, ein Impulsgespräch. Hauk würdigte dabei Schindlers Wirtschaftsweise, die keine Verabreichung von Medikamenten vorsieht, sondern auf die Aufzucht widerstandsfähiger Fische setzt. Regierungspräsidentin Kressl hob hervor, dass klares Wasser zwar von Gott gegeben sei, das Erhalten von Gewässern aber "in unserer Verantwortung liegt". Erster Landesbeamter Geiser versicherte, dass die regionale Vermarktung in dem dünn besiedelten Landkreis Freudenstadt einen hohen Stellenwert habe. An Orten wie der Forellenzucht Lohmühle könne man den Schwarzwald "schmecken und spüren".

Bald, kündigte Hauk an, werde in Baden-Württemberg eine Regionalvermarktungskampagne gestartet.