Geschäftsführer der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF) zieht im Technischen Ausschuss des Kreistags Bilanz für 2014. (Symbolfoto) Foto: Breitenreuter

VGF zieht Bilanz. Gemeinschaft rechtfertigt sich durch Mehrausgaben bei gestiegenen Spritpreisen in der Vergangenheit.

Landkreis Freudenstadt - Vom öffentlichen Nahverkehr im Landkreis gibt es gute und schlechte Nachrichten. Die gute: Der Fahrgastrückgang bei den Schülern ist möglicherweise gestoppt. Martin Mäule, Geschäftsführer der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Freudenstadt (VGF) zog im Technischen Ausschuss des Kreistags Bilanz für 2014. Die Zahlen: Im Schülerverkehr gab es im vergangenen Jahr ein Minus von 3,2 Prozent. Mäule: "Das tut uns weh."

Die Zahl der beförderten Personen ging insgesamt um drei Prozent zurück. Die Zahl der Einzelfahrgäste ging sogar um über sechs Prozent zurück. Laut Mäule ist dies ein "allgemeiner Trend im ländlichen Raum". Bei den Monatskarten gab es einen Rückgang von 1,5 Prozent, nachdem die Zahl in den Jahren davor um 6,2 Prozent gestiegen war. Dafür gab es zuletzt ein leichtes Plus bei den Umwelt-Jahreskarten – 0,3 Prozent Anstieg. Mäule: "Weil Pendler unsere treuesten Kunden sind, ist das ein gutes Zeichen."

Zahlen dieses Jahres noch nicht ausgewertet

Und wie sieht es im aktuellen Jahr aus? Mäule: "Die Zahlen haben wir noch nicht ausgewertet." Nach Durchsicht der September-Zahlen sehe es aber nicht nach einem "Riesen-Einbruch" aus. "Es könnte sein, dass die Zahl der Schülerfahrkarten konstant geblieben ist – Genaueres kann ich dazu aber heute nicht sagen."

Sein Geschäftsführerkollege Franz Schweizer ergänzte, dass im ersten Halbjahr 2015 die Zahl der verkauften Einzelfahrscheine konstant geblieben sei. Bei den Jahreskarten habe es eine leichte Steigerung gegeben.

Ausschussmitglied Gerhard Gaiser (SPD) legte den Finger in seinen Fragen auf viele Wunden: Wieso gibt es eine Tariferhöhung, obwohl die Spritpreise im Keller sind? Welche Auswirkungen haben die Flüchtlinge auf die Fahrgastzahlen, da ja viele zur Schule gehen? Und bekommt der Freizeitbus mehr Fahrradanhänger? Gaiser: "Man hört, dass an Wochenenden nicht mal alle Personen aus Richtung Karlsruhe mit Fahrrädern tranportiert werden können."

"Wie sich die Zahl der Fahrgäste durch die Flüchtlinge entwickelt, weiß die VGF nicht", sagte Landrat Klaus Michael Rückert. Weil sich die Flüchtlingszahl im Landkreis schwer kalkulieren lassen, sei es müßig, hier vorab Prognosen abzugeben. Rückert weiter: "Ich möchte darum bitten, das Projekt mit den Fahrradanhängern in Zusammenhang mit dem Verkehrskonzept Nationalpark zu untersuchen. Denn: Sobald ein Bus einen Fahrradanhänger hat – selbst wenn der Fahrgast selbst das Fahrrad auflädt – muss der Busfahrer das aus Sicherheitsgründen überwachen. Deshalb ist die Kernfrage: Wie bekommt man das mit der Fahrplantreue hin?" Der Landkreis schaue sich aber ein Pilotprojekt im benachbarten Ortenaukreis an.

Franz Schweizer nahm dann Stellung zum Thema "Spritpreise" und Fahrpreiserhöhung. Schweizer: "Wir haben im Beirat eine Tariferhöhung um 2,8 Prozent beschlossen. In den letzten Jahren hatten wir Mehrausgaben durch die damals enorm gestiegenen Spritpreise. Das konnten wir in der Vergangenheit nicht weitergeben."

Nummer 

, .