Zweifacher Torschütze für die SpVgg Freudenstadt in Rottenburg war Fabio Weimer, am Ende aber ging man leer aus. Foto: mbu Foto: Schwarzwälder-Bote

LandesligaSpVgg Freudenstadt knickt unter starkem Rottenburger Druck ein

Von Arno Schade

Wie man es auch dreht und wendet: nach der nächsten verpassten Chance, durch eine Überraschung näher an den weiter vom BSV Schwenningen besetzten Relegationsplatz heran zu rücken, wird die Rückkehr der SpVgg Freudenstadt in die Bezirksliga immer wahrscheinlicher.

Nur noch sechs Spiele bleiben, um das Schicksal noch abzuwenden. Was man der Mannschaft von Trainer Jens Bertiller aber nicht absprechen kann, ist der Wille das scheinbar Unmögliche doch noch wahr zu machen. Siehe die Partie beim klar favorisierten FC Rottenburg, den man mit einer couragierten Leistung in den ersten 45 Minuten aber erst einmal so richtig auf dem falschen Fuß erwischte. "Ich dachte mir nach der ersten Halbzeit, was geht denn hier ab" wunderte sich auch Rottenburgs Co-Trainer Andreas Beyerle über den auch in dieser Höhe verdienten 0:2-Rückstand, "gerade wo wir doch eigentlich normalerweise sehr wenige Gegentreffer kassieren."

In der Pause aber drehten die Gastgeber an den nötigen Stellschrauben und das Trainerduo Andre Gonsior/Andreas Beyerle nutzte die Chance zu einer sehr deutlichen Ansprache, die bei den Spielern offensichtlich auf offene Ohren stieß. dazu kam, dass der FC Rottenburg kurz nach dem Seitenwechsel mit Norbert Sawodniok einen Mittelfeldspieler einwechselte, der mit seinen Pässen in die Schnittstellen der in der ersten Halbzeit gut stehenden Freudenstädter Abwehr zusetzte. Weil auch das Mittelfeld jetzt kaum Entlastung brachte, rollte Angriff auf Angriff auf das Gästetor, "und der Anschlusstreffer war nur eine Frage der Zeit", so Freudenstadts Abteilungsleiter Gerd Fuß.

Es sollte dann sogar noch dicker für den Abstiegskandidaten kommen, denn der FC Rottenburg kippte binnen acht Minuten die Partie vollständig durch drei Treffer zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung. Dass sich die SpVgg Freudenstadt danach nicht aufgab und durch Kevin Brauns Fenrschuss sogar noch einmal zum Ausgleich kam, nötigte Andreas Beyerle großen Respekt ab. "Im Vergleich zum Hinspiel hat sich Freudenstadt sehr gut verkauft. Die Mannschaft hat mir sogar am Ende leid getan", kommentierte der Ergenzinger den späten und letztlich auch glücklichen Siegtreffer seiner Mannschaft in der bereits 91. Minute.

Während sich die SpVgg Freudenstadt jetzt mit der Zukunft eine Klasse tiefer beschäftigen muss, kann der FC Rottenburg weiter für die Landesliga planen. Und das zum einen mit dem bisherigen Trainergespann, denn Andre Gonsior und Andreas Beyerle haben am Sonntag dem Verein ihre Zusage für eine weitere Saison gegeben. Dazu wird man sich neben Mittelstürmer Adrian Dettling vom SV Wachendorf und Abwehrspieler Daniel Kreudler (VfB Effringen) durch Max Maier, Kapitän, Ideengeber und Standardspezialist von der SpVgg Mössingen, verstärken. Verlassen wird den Verein nur der Ex-Ergenzinger Fabian Grammer, der mit dem SV Eutingen in Verbindung gebracht wird.