Erneute Großaktion an der Baustelle der Stuttgarter Straße / 50 Kubikmeter Material müssen beseitigt werden

Von Lothar Schwark

Freudenstadt. Im Zuge der Bauarbeiten an der Stuttgarter Straße waren beim Hauptbahnhof einmal mehr Nachtarbeiten notwendig. Unter den neuen Brücken der Bundesstraße 28 mussten an den Gleisanlagen eine alte Stützmauer und Fundamente beseitigt werden.

Bis sich der Bagger mit seiner wuchtigen Schaufel und dem Abbruchhammer durch den felsigen Grund wühlen konnte, waren allerlei Vorarbeiten nötig. So war bereits seit dem 12. April die "BW Bahn Bau" mit vier Mitarbeitern tätig, um in den Zugpausen von 1.10 bis 4.10 Uhr mit dem Maschinenturmwagen Oberleitungsarbeiten zu erledigen und einen Pioniermast zu setzen. Dieser wird im August dann durch einen neuen Mast ersetzt. Die Oberleitung mussten die Bahnexperten versetzen, um den Sicherheitsabstand zu den Gleisen zu gewähren. Grund dafür ist die Erstellung neuer Stützmauern auf beiden Seiten der Gleise.

Da bei laufendem Zugbetrieb ein Mindestabstand von drei Metern von der Oberleitung eingehalten werden muss, entschloss man sich, die Abbruch- und Aushubarbeiten in die nächtliche Zugpause zu verlegen. Etwa 50 Kubikmeter Stahlbeton und eine alte Sandsteinmauer mussten entfernt werden, wobei das felsige Erdreich nicht abgefahren wurde. "Der Aushub wird nach und nach auf Gleis- Niveau gebracht" informierte Johannes Müller, Chef der Baufirma, der bei der Aktion selbst vor Ort war.

Nachdem um 1.03 Uhr der letzte Zug vom Stadtbahnhof eingerollt war, setzte sich Benjamin Ruddeck von der Firma Wach- und Schutzdienst mit dem Fahrdienstleiter in Freudenstadt in Verbindung. Bei der Zentralschaltungsstelle in Karlsruhe forderte er dann zur Abschaltung des Stroms auf. Mit den Worten "Oberleitung aus, frei zum Prüfen und Erden" gab der Sicherheitsbeauftragte Bauüberwacher Heinz Schröder den Auftrag, den Bauabschnitt auch mit einer Erdungsstange zu sichern. Mit dem Bagger wurde der nicht mehr benötigte Oberleitungsmast entfernt. Auf einem Berg von Geröll und Fels arbeitete der Bagger, um den Abraum im hell ausgeleuchteten Bauabschnitt aus dem Gleisbereich zu entfernen. Der Zeitplan wurde eingehalten. Gegen 4.10 Uhr konnte der Strom wieder eingeschaltet werden. Der Zugbetrieb wurde wieder aufgenommen. Die Aktion war gut gelaufen. Die Stützmauern werden voraussichtlich Ende September fertig sein, informierte Johannes Müller. Bis dahin werden dann insgesamt rund 2000 Kubikmeter Beton verbaut sein. Dann sind wieder die Straßenbauer an der Reihe. Die Arbeiten werden stets von einem Sicherheitsbeauftragten überwacht, um ein gefahrloses Miteinander zwischen Baustelle und Bahnbetrieb zu gewährleisten. Ein wenig Geduld ist allerdings noch gefragt, bis die Autos von den Kreisverkehren in Richtung Robert-Bosch-Straße oder auf der anderen Seite in Richtung Wittlensweiler fahren können.