Foto: SJBO Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzertreise:

Ein einzigartiges Erlebnis hatten die Mitglieder des Sinfonischen Jugendblasorchesters Freudenstadt. Die jungen Musiker nahmen am Europäischen Jugendmusikfestival in Donostia-San Sebastián im Baskenland teil.

Freudenstadt. Nachdem sich das Sinfonische Jugendblasorchester Freudenstadt vor mehreren Monaten zur Teilnahme am Europäischen Jugendmusikfestival (EMU) beworben und den Zuschlag sowohl für das Festival als auch das Prefestival erhalten hatte, machte sich das junge Orchester mit insgesamt 60 Jugendlichen, sechs Begleitpersonen und zwei Busfahrern auf in Richtung Spanien.

Das SJBO war als ein Vertreter ausgewählt worden, Deutschland beim EMU zu vertreten. Insgesamt wurden knapp 250 Musikschulen aus ganz Europa ausgewählt. Von Blasorchestern und Sinfonieorchestern über Big-Bands, Chöre, Percussion- und Gitarrenensembles bis hin zu Blockflötenformationen war alles vertreten, was es an europäischen Musikschulen so gibt.

Unter all diesen teilnehmenden Gruppen war das SJBO mit seinen 60 Jugendlichen das größte Ensemble. Untergebracht war das Orchester in einer Jugendherberge im kleinen Örtchen Meakaur, die im Sommer auch von vielen Pilgern auf dem Jakobsweg besucht wird. Das SJBO hatte das Glück, auch für das Prefestival eine Einladung erhalten zu haben, das in den Tagen vor dem Festivalwochenende abgehalten wurde und dessen Ziel es war, den Kontakt zwischen Musikschulen herzustellen.

Zum Auftakt eine Bootsfahrt

Nachdem die jungen Musiker nach 18 Stunden Busfahrt in Meakaur angekommen waren, ging es auf eine Bootsfahrt auf dem Atlantik. Am Abend durfte das Orchester die alte Kirche neben der Jugendherberge als Probenraum für seine Generalprobe nutzen und marschierte am Ende der Probe in Marschformation durch Meakaur.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Besichtigung von Bilbao und Vitoria sowie einer alten Salzabbaustätte in Anaña. Danach begann der im Mittelpunkt stehende musikalische Teil der Reise. Das erste Konzert im Rahmen des Prefestivals fand in der Schule Amara Belli in San Sebastián statt. Mehrere hundert Grundschulkinder fanden sich auf dem Pausenhof der Schule ein. Begeistert hörten die Kinder dem SJBO zu, das Auszüge aus seinem Sommerprogramm "Rockin’ the Stage" präsentierte. Den Rest des Tages verbrachten die Musiker an einem der Strände von San Sebastián und fuhren mit einer Zahnradbahn auf den Gipfel des Monte Igueldo, was mit einem fantastischen Blick auf die Stadt belohnt wurde (Bild oben).

Am Tag darauf wurde das Europäische Jugendmusikfestival dann offiziell mit der Eröffnungsfeier im Illumbe-Stadion eröffnet. Die Eröffnungsfeier wird allen Teilnehmern wohl ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Das Stadion war komplett gefüllt mit jungen Menschen, die alle gemeinsam die im Vorfeld versandten, extra für den Anlass komponierten oder arrangierten Stücke spielten. Das dabei entstehende Gemeinschaftsgefühl und die damit verbundenen Emotionen waren überwältigend. Neben diesen musikalischen Beiträgen gab es Show und Tanz und begeisterte La-Ola-Wellen durch das Stadion.

Parade durch einen Küstenort

Nach diesem beeindruckenden Auftakt fuhr das SJBO in das beschauliche Küstenörtchen Ondarroa. Dort angekommen wurde nach einer Mittagspause eine Parade durch den Ort abgehalten, auf der das SJBO mit dem Marsch "Im schönen Schwabenland" zum ersten Mal in seiner Geschichte marschierte. In 15 Viererreihen ging es zusammen mit den anderen Ensembles durch die engen und mit vielen Besuchern gesäumten Straßen des Orts bis zum Hafen, an dem sich dann alle Formationen in einem Abschlusskonzert vor einem begeisterten Publikum präsentierten.

Am nächsten Morgen ging es früh weiter. Der Bus musste beladen und schon für die Heimfahrt vorbereitet werden. Das letzte Konzert der Reise fand um die Mittagszeit im Küstenort Bermeo statt, und wiederum fanden sich viele Zuhörer ein, die dem SJBO begeistert applaudierten. Anschließend ging es nach San Sebastián zu einer kurzen Stadtführung und der Abschlussfeier, die bis 23 Uhr mit mehreren tausend Jugendlichen direkt am Strand abgehalten wurde.

Vorbands, Festival-Big-Band und DJ heizten den jungen Musikern aus ganz Europa kräftig ein und machten den letzten Abend zu einem einzigartigen Erlebnis. Gut gelaunt und überwältigt von den Eindrücken der vergangenen Tage traten die Mitglieder des SJBO dann die Heimreise an.